• Corona-Krise: Schutzausrüstung in Kliniken im Südwesten geht aus - Marburger Bund Baden-Württemberg schlägt Alarm

    Pressemitteilung
    20.März 2020

    Zahlreiche Klinikärztinnen und -ärzte im Südwesten stellen mit großer Besorgnis fest, dass die Schutzausrüstung - insbesondere Schutzmasken und Schutzbrillen - in den Kliniken in Baden-Württemberg immer knapper wird. In vielen Krankenhäusern ist absehbar, dass die Vorräte an Schutzmasken in den nächsten Tagen erschöpft sein werden. Dabei handelt es sich um einfache Schutzmasken und um zertifiziere FFP-2 und FFP-3 Masken. Dies ist sowohl für die ärztlichen und nicht-ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, als auch für die Patientinnen und Patienten ein nicht tragbarer Zustand. Wenn sich die Helferinnen und Helfer mit dem Corona Virus infizieren, erkranken und den Virus weiterverbreiten, dann schwächt dies das Gesundheitssystem insgesamt und schadet im Ergebnis auch den Patienten. Hier ist schnelle Abhilfe zwingend notwendig.

    Bekannt ist, dass es weltweit Lieferengpässe bei der Beschaffung von Schutzausrüstung gibt. Ebenfalls weiß man, dass einzelne baden-württembergische Kliniken bereits Unternehmen angefragt haben, um herauszufinden, ob es möglich sei, auf die Produktion von Schutzmasken umzustellen. Auch die politischen Entscheidungsträger auf Landesebene bemühen sich intensiv darum, Schutzausrüstung zu beschaffen bzw. in Baden-Württemberg produzieren zu lassen.

    Der Marburger Bund Baden-Württemberg begrüßt die Anstrengungen der Landesregierung, fordert aber angesichts der nicht haltbaren, drohenden Zustände in den Kliniken, die Bemühungen zu intensivieren. Hierzu müssen die zuständigen Stellen schnellstmöglich in Erfahrung bringen, welche Unternehmen neben den bereits vorhandenen Lieferanten für die Produktion grundsätzlich in Frage kommen. Darüber hinaus muss schnellstmöglich geklärt werden, ob und falls ja bis wann, eine etwaige Eigenproduktion von Schutzausrüstung durch baden-württembergische Unternehmen möglich ist. Auch die baden-württembergische Wirtschaft wird gebeten, sich hier aktiv einzubringen, um schnelle Lösungen zu erreichen. Es ist absehbar, dass sich die Lieferengpässe mit einer weiteren Verbreitung des Corona Virus nicht auflösen werden, daher gibt es zwingenden Handlungsbedarf.

    Es darf nicht sein, dass Ärztinnen und Ärzte und nicht-ärztliches Personal aufgrund von fehlender Schutzausrüstung ihre Gesundheit aufs Spiel setzen müssen, wenn sie ihren Patientinnen und Patienten helfen wollen.

    Für weitere Rückfragen steht zur Verfügung:

    Michael Beck
    Leiter Kommunikation und Politik | Pressesprecher
    michael.beck@marburger-bund-bw.de
    07021-92390; 0177-8162699