
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl in den Vorstand des Marburger Bundes Niedersachsen! Was motiviert Sie, sich für die kommenden zwei Jahre im Leitungsgremium des MB Niedersachsen zu engagieren?
Mich motiviert es, die Ärztinnen und Ärzte im Bereich des Bezirks Göttingen zu vertreten und ein Bindeglied zwischen dem Landes- und dem Bundesverband und meinem eigenen Krankenhaus zu sein. Es gibt es viele Regelungen aus den Tarifverträgen, die konsequent nicht umgesetzt werden, aber auch vielfach unbekannt sind. Außerdem gibt es nach wie vor gelebte „Wahrheiten“, die nicht mehr zeitgemäß sind und über die aufgeklärt werden muss. Hier lerne auch ich täglich dazu, so dass für mich der persönliche, enge und regelmäßige Kontakt wichtig ist, um ständig über neue Sachverhalte zu lernen und diese richtig einordnen zu können.
Welche konkreten Themen wollen Sie angehen?
Ich hatte das große Glück, eine unkomplizierte und gute Weiterbildung abzuschließen. Ich beobachte aber aktuell zunehmende Defizite in diesem Bereich, da die tägliche Arbeit wenig Zeit für gute Weiterbildung einräumt, so dass mir das Thema einer strukturierten und qualitativ hochwertigen ärztlichen Weiterbildung am Herzen liegt. Auch junge Kolleginnen und Kollegen sollen eine fundierte Weiterbildung erfahren, die ihnen ein selbstständiges Arbeiten ermöglicht!
Außerdem stehen in unserem Gesundheitssystem in den nächsten Jahren maßgebliche Veränderungen an, die ich aktiv begleiten möchte, um weiterhin eine bestmögliche Patientenversorgung zu gewährleisten – ohne dabei das medizinische Personal strategisch zu überlasten.
Ein weiterer Schwerpunkt für mich ist die sinnvolle Gestaltung der studentischen Lehre, damit die angehenden Kolleginnen und Kollegen sinnvoll auf ihre späteren Aufgaben vorbereitet werden. Besonders wichtig sind dabei die ausstehenden Änderungen der ärztlichen Approbationsordnung, aber aktuell die Änderung der Prüfungsmodalitäten durch das IMPP auf kompetenzbasierte Inhalte.
Ihre ersten Eindrücke von der Arbeit im Landesvorstand? Aus dessen Mitte wurden Sie nun ja auch zum Vorsitzenden der Landestarifkommission gewählt.
Mein bisheriger Eindruck von der Arbeit im Landesvorstand ist aufgrund der kurzen Zeit noch begrenzt. Es wird sich zeigen, welche Schwerpunkte wir in der kommenden Legislatur setzen können und welche Themen aus dem Tagesgeschäft die Agenda bestimmen werden.
Ergänzend zur Arbeit in der Landestarifkommission möchte ich sagen, dass ich begeistert bin vom ehrenamtlichen Engagement der anderen Mitglieder. Wir haben bereits viele wichtige Themen besprochen, da aktuell in fast allen Landestarifverträgen Verhandlungen anstehen. Ich möchte alle Mitglieder vor Ort dazu ermutigen, mit der Tarifkommission und den juristischen Vertreterinnen und Vertretern in Kontakt zu treten, damit ihre Interessen bestmöglich umgesetzt werden können.
Herr Pursche, vielen Dank für das Interview!
Die Fragen stellte Anna Dierking, Pressereferentin, Marburger Bund Niedersachsen.
Der Landesvorstand des Marburger Bundes Niedersachsen besteht aus zwei Vorsitzenden und fünf Beisitzer*innen. Er tritt in der Regel einmal monatlich zusammen. In regelmäßigen Abständen finden die Sitzungen im erweiterten Rahmen statt. Dann nehmen auch die Bezirksvorsitzenden, die dem Vorstand nicht ohnehin angehören, an den Sitzungen teil.