Focke löst Dr. Andreas Scholz ab, der seit 2005 im Vorstand des MB Hessen tätig ist. „Ich habe eigentlich nur das gemacht, wofür Ihr mich gewählt habt“, kommentierte Scholz den Dank und das Lob der Anwesenden. Dies sei aber „kein Abschied“, betonte Schwark. Scholz engagiert sich weiter im MB und wurde als Beiratsmitglied gewählt, zusammen mit Anne Kandler und Frank Seibert-Alves.
„Als Berufsverband und Gewerkschaft leben wir davon, dass wir Kolleginnen und Kollegen vertreten dürfen, was ein Privileg ist“, sagte Dr. Christian Schwark. „Unsere Mitgliedszahlen sorgen dafür, dass wir gehört werden.“
Neben den verschiedenen Berichten des Vorstands war auch das Krankenhausreformanpassungsgesetz (KHAG) Thema der Hauptversammlung, das „eigentlich am Mittwoch im Bundeskabinett beschlossen werden sollte, aber dann kurzfristig von der Tagesordnung genommen wurde“, so Dr. Susanne Johna. „Ziel des KHAG ist laut Koalitionsvertrag die praxisgerechte Fortentwicklung der Krankenhausreform. Dabei gibt es neben der Vorhaltefinanzierung noch großen Handlungsbedarf bei den Leistungsgruppen“, berichtete Johna. Auch das Thema Weiterbildung werde kaum berücksichtigt. „Wir können gespannt sein, wie es weiter geht“, so Johna. „Fakt ist, die Häuser und das Personal brauchen dringend Planungssicherheit.“
MB Hessen setzt sich für Digitalisierung, Resilienz, Weiterbildung und eine ehrliche Arbeitszeiterfassung ein
Einstimmig nahmen die Delegierten auch die Anträge des Vorstands an: So fordert der MB Hessen die Landesregierung dazu auf, die Digitalisierung in den Krankenhäusern mit Investitionen endlich anwenderfreundlich voranzubringen und bei der Umsetzung des KHVVG eine ausreichende Reserve von Versorgungskapazitäten im Krisen- und Katastrophenfall einzuplanen. Durch die Umsetzung des KHVVG dürfe die Resilienz des hessischen Gesundheitswesens nicht weiter geschwächt werden. „Dazu muss die Ausstattung der hessischen Krankenhäuser so geplant werden, dass auch in außerordentlichen Belastungs- und Krisensituationen die medizinische Versorgung der Menschen in Hessen gewährleistet ist.“ Im Rahmen der Diskussion zur Weiterbildung fordert der MB Hessen die Landesregierung auf, sich dafür einzusetzen, dass bürokratische Hürden für Ärztinnen und Ärzte im Rahmen ihrer Weiterbildung abgebaut werden, um die für die Gesundheitsversorgung in Hessen essenzielle Facharztweiterbildung nicht zu gefährden. Auch das Thema Arbeitszeiterfassung beschäftigte die Hauptversammlung: Sie appelliert an die hessischen Universitätskliniken, eine ehrliche Arbeitszeiterfassung einzuführen – zum Schutz von Patientinnen und Patienten und der Beschäftigten.
„Die Themen werden uns nicht ausgehen und mit eurer Hilfe werden wir weiter vorankommen“, so Landesverbandsvorsitzender Dr. Christian Schwark, der auch die Mitgliederehrung vornahm. Für ihr langjähriges Engagement für den MB, im Betriebsrat und in den Tarifverhandlungen ehrte der Landesverband seine Mitglieder Dr. Bernd Sattler, Dr. Detlef Rupp und Prof. Dr. Johannes Schulze.