Liebe Mitstreitende,
auch die zweite Runde der diesjährigen Verhandlungen mit den Vertretern der Helios Kliniken GmbH hat kaum Bewegung gebracht. Insbesondere beim Bereitschaftsdienst geben die Arbeitgeber vor, keinen Verbesserungsbedarf zu sehen.
Statt, wie in der Auftaktrunde angekündigt, der MB Verhandlungskommission ein zumindest diskussionsfähiges Angebot zu machen, legten die Vertreter der Helios Kliniken zunächst eine bunte Mischung an weitgehend insuffizienten Bestandteilen vor, die insbesondere die Forderungen nach Änderungen bei der Rufbereitschaft und die Verbesserung der Bereitschaftsdienstvergütung schlicht nicht abbildeten. Die Verhandlungskommission des MB wies dieses Vorbringen als völlig unzureichend zurück und verlangte von den Arbeitgebern eine Orientierung an den Forderungen. Zwar ergänzte Helios im Laufe dieser Runde seine Vorschläge, blieb aber auch so weit hinter dem zurück, was gerade auch im Hinblick auf die Vergleichbarkeit mit anderen Klinikbetreibern und insbesondere dem TV-Ärzte/ VKA notwendig wäre.
Besonders ärgerlich ist zudem, dass die Arbeitgeber sich bislang beharrlich weigern, die vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) aufgestellten Vorgaben für die Zeiterfassung mit uns tariflich umzusetzen. Stattdessen verweisen die Arbeitgebervertreter auf das Fehlen einer gesetzlichen Regelung, die zunächst erfolgen müsste. Der Marburger Bund glaubt allerdings, dass die Tarifvertragsparteien gut beraten sind, proaktiv und im Vorgriff auf etwaige gesetzgeberische Lösungen, tarifliche Vorgaben zur Arbeitszeiterfassung zu entwickeln. Diese würden dabei einerseits den Maßgaben des EuGH entsprechen, andererseits aber auch die Notwendigkeiten der Patientenversorgung und die Erwartungen der Ärztinnen und Ärzte abbilden.
Die Verhandlungen werden am 9. und 21. April -jeweils virtuell- fortgesetzt.