
Ich liebe es Ärztin zu sein. Diese Berufung zu leben, wird uns jedoch immer schwerer gemacht. Denn das Gesundheitssystem ist durch Überbürokratisierung und Ökonomisierung gestresst. Stress, den wir alle spüren: Patient:innen genauso wie wir Ärzt:innen und alle, die die Patientenversorgung tagtäglich stemmen.
Deshalb engagiere ich mich im Marburger Bund und in der Ärztekammer. Wir können das System zwar nicht von heute auf morgen umkrempeln, aber wir müssen aktiv dagegen halten. Nach außen können wir zusammen als Marburger Bund unsere Ansichten vertreten. Und nach innen, bezogen auf die tägliche Berufsausübung, können wir verantwortlich mitgestalten. Ganz zentral ist das in der Weiterbildung. Wir tragen die Verantwortung dafür, dass wir unseren ärztlichen Nachwuchs befähigen, sicher und souverän zu handeln – gegenüber den Patient:innen, als auch im Team. Befähigen, Stärken und Führen - das ist das A und O für unsere ärztliche Zukunft.
Zudem sind mir die Themen interkulturelle Patientenversorgung und Qualitätssicherung sehr wichtig. Dass die Lebenswelten von Patient:innen –genauso wie unsere eigenen - vielfältig sind, damit gehen wir jeden Tag um. Wenn sich uns die Erlebniswelten aber aufgrund von kulturellen Prägungen, die uns fremd sind, nicht leicht erschließen, dann sind wir besonders gefordert. Kommunikation und Zuhören, Interaktion und Zeit nehmen sind die Schlüssel, für die wir aktuell vom System nicht belohnt werden, um die es aber in der Patientenversorgung geht!
Ganz in diesem Sinne sollten wir auch aktiv dafür eintreten, dass uns die Qualitätssicherung nicht mehr länger als fremdgesteuerter Überbau übergestülpt wird, sondern wir wieder zu Verfahren kommen, die viel näher an dem sind, was wir als Nutzen für unsere Patient:innen erfahren. Das schafft Mehrwert in der Versorgung, berufliche Erfüllung, spart Zeit und ist unserer eigenen „work-family-life-balance“ zuträglich.
Ich engagiere mich seit 2014 im Marburger Bund und seit 2018 in der Ärztekammer. Zum einen in zwei Ärztekammerausschüssen - Weiterbildung und Qualitätssicherung. Zum anderen wurde ich jetzt neu in den Vorstand der Ärztekammer Berlin gewählt. Ich freue mich sehr auf dieses Amt und darauf, dass wir gemeinsam etwas bewegen!
Kurzvita
Persönliche Angaben:
- Geburtstag und -ort: 1977, Berlin
- Familienstand: verheiratet, 2 Kinder
Bildungsweg:
- Studium der Humanmedizin, Charité – Humanmedizin, Berlin (1998-2006)
- Assistenzärztin, Sana Klinikum Lichtenberg, Allgemein- und Viszeralchirurgie (2006-2008)
- Assistenzärztin, Schlossparklinik Berlin, Allgemein- und Viszeralchirurgie (2008-2013)
- Fachärztin für Viszeralchirurgie (Zusatz-Weiterbildung: Spezielle Viszeralchirurgie) (2013)
- Promotion (2015)
- Oberärztin, Klinikum am Urban, Allgemein- und Viszeralchirurgie (2013-2020)
- Oberärztin im Humboldt Klinikum, Endokrine Chirurgie (2020-dato)
- Zusatzweiterbildung Ärztliches Qualitätsmanagement. (2014)
Engagement:
- Ärztekammer Berlin
- Mitglied im Weiterbildungsausschuss WB III und im Ausschuss Qualitätssicherung (2018)
Mitgliedschaften:
- Marburger Bund
- Berliner Chirurgische Gesellschaft
- Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie
- Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Endokrinologie (CAEK)
- Berufsverband der Deutschen Chirurgen