• Gregg Frost

    CaritasKlinikum Saarbrücken, Oberarzt Hämatologie u. Onkologie
    Gregg Frost
    Gregg Frost

    "Ich wähle die Liste 6 Marburger Bund, weil ich in Zeiten, in denen die Medizin ständig neue Fortschritte macht, Zeit haben will, mich auch entsprechend fortzubilden oder Fachliteratur zu lesen, damit ich meine Patienten besser versorgen kann und der Beruf auch Spaß macht. Der Marburger Bund setzt sich als einzige reine Angestelltenliste für unsere Interessen ein. Dafür möchte ich mich in der Ärztekammer stark machen."

    INTERVIEW mit Gregg Frost

    Im Saarland wird seit dem 7. Mai die Vertreterversammlung der Ärztekammer, also das „Ärzteparlament“ gewählt. Hier werden die Weiterbildungsordnung gemacht, die Altersrente festgelegt und alle anderen beruflichen Belange gewahrt. Warum es daher wichtig ist, bei den laufenden Wahlen, die am 15. Mai enden, die Liste 6 Marburger Bund zu wählen, erläutert MB-Kandidat Gregg Frost, Oberarzt Hämatologie u. Onkologie am CaritasKlinikum Saarbrücken im Hinblick auf die Frage der Generationengerechtigkeit:

    Warum sind Altersvorsorge und Berufsunfähigkeit auch für Junge Ärzte ein wichtiges Thema?

    Gregg Frost: Zum Berufsanfang ist man froh, wenn man endlich mal ans arbeiten kommt und das, was man über Jahre so mühevoll im Studium gelernt hat in praxi anwenden kann. Wenn man erst mal reingeschmissen ist in den Alltag und „schwimmt“, kommt man lange gar nicht auf den Gedanken, für die Zukunft vorzusorgen. Während der Weiterbildungszeit ist man so beschäftigt damit, Zeiten zusammenzukriegen und Skills zu lernen. Dabei ist man auch als Arzt nicht vor Krankheiten gefeit. Man macht eine hochspezialisierte Ausbildung unter harten Ausbildungsbedingungen und möchte auch irgendwann die Früchte genießen. Da sollte man beizeiten dafür Sorge tragen, dass man nicht irgendwann mal durch einen Schicksalsschlag gezwungen ist, vollkommen fachfremde Tätigkeiten ausüben zu müssen, um über die Runden zu kommen. Auch wenn man eine Familie gründen möchte sollte beizeiten an die Absicherung gedacht werden, man möchte ja seine Lieben versorgt wissen.

    Worum geht es bei der Generationengerechtigkeit?

    Frost: Die Ärzteschaft hat eine berufsständische Altersversorgung. Diese hat viele Vorteile gegenüber der normalen Rentenversicherung. Dazu haben die vorangegangenen Arztgenerationen beigetragen. Es liegt im Eigeninteresse  eines jeden Arztes dazu beizutragen, auch mit seiner Stimme bei der Ärztekammerwahl, dass hier auch - gerade für angestellte Ärzte - eine ausreichende Rente rumkommt. Es sollte auch für ältere Kollegen möglich sein, im Beruf kürzer zu treten und dennoch mit Fachwissen und Erfahrung dazu beitragen zu können, dass eine gute Ausbildung sichergestellt ist ohne dadurch große Einbußen bei der Altersvorsorge zu haben. Wir tragen alle dazu bei, dass die nach uns kommenden Ärzte eine sichere Rente haben, indem wir durch das Engagement in der Ärztekammer auch ein Mitspracherecht bei Investitionen des Versorgungswerkes haben. Zu unserem Selbstverständnis als Standesberuf gehört auch, dass auch die Hinterbliebenen von Kollegen ausreichend abgesichert sind.

    Was tut die Liste Marburger Bund dafür?

    Frost: Wie o.g. ist der Marburger Bund aktiv in der Landesärztekammer tätig und kann so die Interessen seiner Mitglieder bei der Altersvorsorge stärken. Wir setzen uns dafür ein, dass möglichst keine schweren Nachteile durch Elternzeit/ Teilzeit entstehen. Dies ist natürlich umso besser möglich, je stärker der MB in der Delegiertenversammlung vertreten ist. Auf Bundesebene setzt sich der MB dafür ein, dass z.B. bei einem Umzug mit damit verbundenem Wechsel der zuständigen Kammer keine Nachteile entstehen.

    Warum ist es wichtig an der Kammerwahl teilzunehmen?

    Frost: Dadurch, dass der Arztberuf ein Freier Beruf ist, sind wir in der nicht für jeden Arbeitnehmer alltäglichen Situation, dass wir selbst die Ausübung unseres Berufes und die Fort- und Weiterbildung (mit-) gestalten können. Wir haben eine eigene Altersvorsorge. In vielen Punkten herrscht unter allen Ärzten Einigkeit, was das Berufsbild angeht. Bei der Vielzahl von Ärzten und den unterschiedlichen Bedingungen, unter denen man als Arzt tätig sein kann (angestellt in Weiterbildung oder als Facharzt, niedergelassen, in Führungsposition)  gibt es dennoch auch gegenläufige Interessen.  Die Wahl von Delegierten, die die eigenen Positionen in der Vertreterversammlung, dem höchsten Gremium der Landesärztekammer, oder in den Ausschüssen vertreten, ist die einzige Möglichkeit sicherzustellen, dass die eigenen beruflichen Bedürfnisse auch Gehör finden und Berücksichtigung finden. Nur eine starke Interessenvertretung kann in so einem vielschichtigen Gremium etwas bewirken. Daher zählt jede Stimme. Die Natur des Arztberufes bedingt eine Pflichtmitgliedschaft in der Ärztekammer.

    Nicht zu wählen ist eine vertane Chance, seine eigene berufliche Tätigkeit mitzugestalten!