Letztlich haben sich die Tarifvertragsparteien auf einen für beide Seiten tragfähigen Kompromiss verständigt, der sowohl den gewünschten Systemwechsel bei der Bereitschaftsdienstvergütung als auch eine auskömmliche Steigerung der Entgelttabelle beinhaltet. Danach steigen die Gehälter zunächst in einem ersten, größeren Schritt rückwirkend zum 1. April 2025 um 5,0 Prozent. Nach zwölf Monaten erhöhen sich die Werte um weitere 3,0 Prozent, so dass ab dem 1. April 2026 insgesamt eine Vergütungssteigerung von gut 8,0 Prozent realisiert sein wird. Damit konnte das entstandene Defizit in weiten Teilen aufgeholt werden. Ebenfalls rückwirkend zum 1. April 2025 erfolgt die Anhebung der Bereitschaftsdienstvergütung, noch nach der bisherigen Systematik. Die Stundensätze steigen demnach zunächst ebenso um 5,0 Prozent.
Sodann erfolgt am 1. April 2026, zur zweiten Hälfte der Laufzeit, der Systemwechsel. Ab diesem Zeitpunkt wird der Bereitschaftsdienst nicht mehr mit einem feststehenden Wert pro Entgeltgruppe bezahlt, sondern mit dem individuellen Stundenentgelt. Das bedeutet, dass zukünftig auch die Vorerfahrung der Ärztinnen und Ärzte bei der Bereitschaftsdienstvergütung berücksichtigt wird. Damit erhöht sich die Bereitschaftsdienstvergütung allein in den relevanten Entgeltgruppen der Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung und der Fachärztinnen und Fachärzte insgesamt um durchschnittlich ca. 20,0 Prozent. Die Bereitschaftsdienstvergütung wird durch den Wechsel der Systematik somit ganz erheblich aufgewertet, und stellt damit insgesamt eine positive strukturelle Weiterentwicklung des Tarifvertrages dar.
Die Tarifeinigung hat eine Laufzeit von 24 Monaten, vom 1. April 2025 bis zum 31. März 2027 und steht noch bis zum 15. Mai 2025 unter dem Zustimmungsvorbehalt der jeweiligen Gremien von MEDICLIN und dem Marburger Bund.
Für Fragen zu den Tarifverhandlungen und zum erzielten Abschluss steht Ihnen der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern gerne zur Verfügung.