• Marburger Bund lehnt Gehaltskürzungen ab

    Pressemitteilung
    Mitarbeiter des Vinzentius-Krankenhauses Landau sollen Defizite der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken bezahlen.
    09.September 2025
    Köln. Der Marburger Bund Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz lehnt die pauschale Absenkung der Gehälter der Mitarbeiter des zur Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken (cts) gehörenden St. Vinzentius-Krankenhauses Landau um 2,5 Prozent ab. Es fehlt jeder Nachweis, ob die Verluste der cts überhaupt im St. Vinzentius-Krankenhaus Landau oder vielmehr in den vielfältigen anderen Wirtschaftsbereichen des kirchlichen Mischkonzerns, den die cts darstellt, entstanden sind. Bis heute ist das von der cts in Auftrag gegebene Sanierungskonzept weder veröffentlicht noch der Mitarbeitervertretung des St. Vinzentius-Krankenhauses Landau zugänglich gemacht worden.

    „Jede Form der Querfinanzierung lehnen wir kategorisch ab. Wir unterstützen die Dienstnehmerseite in der Bistums Koda Speyer, dem Vorhaben der Dienstgeberseite in der heutigen Sitzung zu widersprechen“, erklärt Dr. med. Hans-Albert Gehle, Vorsitzender der Ärztegewerkschaft Marburger Bund NRW/RLP. Bei einer Umfrage der Mitarbeitervertretung in Landau haben sich immerhin 99 Prozent der Beteiligten im St. Vinzentius-Krankenhaus Landau gegen die Gehaltsreduzierung ausgesprochen.

    Die Caritas-Trägergesellschaft Saarbrücken will die Gehälter aller 6.000 Mitarbeiter des Konzerns vom 1. Juli 2025 an bis zum Ende des Jahres 2029 entsprechend reduzieren, um die in der cts angefallenen Verluste auszugleichen. Durch die Gehaltskürzung von 2,5 Prozent spart die cts nach eigenen Angaben bis Ende Dezember 2029 rund 20 Millionen Euro.

    „Statt sich an den Mitarbeitern des Krankenhauses schadlos zu halten, sollte eine notwendige Sanierung auf die real defizitären Geschäftsbereiche der cts beschränkt bleiben, notfalls auch unter Aufgabe solcher Sparten, die nicht kostendeckend betrieben werden können“, unterstreicht Dr. Hans Gehle. „Krankenhäuser sind nicht in der Lage, andere - nicht zu den originären Krankenhausaufgaben gehörende - Sozialsparten zu subventionieren, schon gar nicht durch einseitiges Gehaltsdumping.“