• Erneute Insolvenz in Geesthacht: Marburger Bund fordert transparente Kommunikation und sichere Löhne

    Pressemitteilung
    MB SH fordert Geschäftsführung des Krankenhauses zur Transparenz auf
    06.November 2025
    Bad Segeberg
    Nach der erneuten Insolvenz des Krankenhauses Geesthacht wächst der Unmut unter den Beschäftigten. Zahlreiche Ärztinnen und Ärzte berichten von ausbleibenden oder nur teilweise gezahlten Gehältern. Der Marburger Bund Schleswig-Holstein hat die Geschäftsführung zu Klarstellung und vollständigen Zahlungen aufgefordert.
    MB SH fordert mehr Transparenz gegenüber Beschäftigten
    MB SH fordert mehr Transparenz gegenüber Beschäftigten

    „Dass trotz frühzeitiger Hinweise auf die drohende Zahlungsunfähigkeit Ende Oktober vielfach nur der Grundlohn ohne Dienste oder gar keine Vergütung gezahlt wurde, ist völlig inakzeptabel“, erklärt Michael Wessendorf, Vorsitzender des Marburger Bundes Schleswig-Holstein. „Viele Ärztinnen und Ärzte sind dadurch in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten geraten. Wer die Belegschaft in einer ohnehin belastenden Situation zusätzlich verunsichert, handelt verantwortungslos.“

    Nach Einschätzung des Marburger Bundes war das Insolvenzverfahren bereits seit Wochen absehbar. Die späte Eröffnung am 28. Oktober und die Verzögerungen bei der Insolvenzgeldvorfinanzierung hätten bei den Beschäftigten den Eindruck erweckt, dass persönliche Härten bewusst in Kauf genommen wurden.

    „Unklare oder verspätete Lohnzahlungen sind nicht nur rechtswidrig, sie zerstören auch das Vertrauen in die Geschäftsführung“, so Wessendorf weiter. „Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass finanzielle Unsicherheiten genutzt werden, um Ärztinnen und Ärzte zum Abschluss von Auflösungsverträgen zu drängen.“

    Der Marburger Bund fordert die Geschäftsführung des Vitalcampus Geesthacht auf,

    1. unverzüglich alle ausstehenden Gehälter einschließlich der Dienste auszuzahlen,
    2. eine schriftliche Bestätigung zur vollständigen Vergütung oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze vorzulegen und
    3. eine transparente Information über die finanzielle Lage und den Ablauf der Insolvenzgeldvorfinanzierung zu geben.

    Darüber hinaus erinnert der Marburger Bund an die besondere Bedeutung des Standortes Geesthacht für die medizinische Versorgung in der Region. „Das Krankenhaus Geesthacht ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Grund- und Regelversorgung im südöstlichen Landesteil“, betont Wessendorf. „Jede Schwächung der personellen Basis gefährdet diese Rolle unmittelbar – das dürfen wir nicht zulassen.“

    Der Marburger Bund Schleswig-Holstein erwartet kurzfristig eine Reaktion der Geschäftsführung und hat ein persönliches Gespräch angeboten, um gemeinsam Lösungen für die ärztlichen Beschäftigten zu finden.