„Der Sozialausschuss hat ein wichtiges Signal gesetzt: Die medizinische Daseinsvorsorge ist keine Spielwiese für betriebswirtschaftliche Experimente“, erklärt Michael Wessendorf, Vorsitzender des Marburger Bundes Schleswig-Holstein. „Was wir derzeit in Geesthacht erleben, ist das Ergebnis eines Managements, das den Versorgungsauftrag aus den Augen verloren hat.“
Die Geschäftsführung hatte bereits vor der Insolvenz von einem „Leuchtturmprojekt“ gesprochen und angekündigt, den Standort zu einem innovativen Vorzeigehaus entwickeln zu wollen. Nun soll dieses Vorhaben trotz der bestehenden finanziellen und strukturellen Probleme fortgesetzt werden.
„Ein Krankenhaus kann kein Leuchtturm sein, wenn das Fundament wankt“, so Michael Wessendorf. „Wer Versorgungssicherheit und Arbeitsplätze gefährdet, kann sich nicht auf Visionen berufen. Es braucht jetzt Stabilität, Verlässlichkeit und Respekt gegenüber den Beschäftigten – keine symbolischen Projekte.“
Der Marburger Bund fordert die Geschäftsführung auf, endlich die dringend notwendige Transparenz herzustellen und den Dialog mit der Belegschaft wieder aufzunehmen. Seit Wochen blieben Fragen zu Gehaltszahlungen, Zukunftsperspektiven und Personalplanung unbeantwortet.
„Die Ärztinnen und Ärzte in Geesthacht halten den Betrieb aus Verantwortungsbewusstsein am Laufen – nicht, weil sie noch Vertrauen in die Leitung hätten“, betont Wessendorf. „Das darf die Landesregierung nicht länger hinnehmen. Sie muss jetzt handeln, um eine medizinische Notlage in der Region zu verhindern. Die Unterstützung des Sozialausschusses ist ein wichtiges Signal an die Beschäftigten: Sie sind nicht allein. Jetzt gilt es, gemeinsam mit dem Land und der Ärzteschaft tragfähige Lösungen zu finden – im Sinne der Menschen in Geesthacht und der umliegenden Regionen.“
