• Westfälisch-lippische Ärzteschaft erklärt Solidarität mit syrischen Ärztinnen und Ärzten

    ÄKWL-Präsident Dr. med. Hans-Albert Gehle: "Ohne ausländische Ärztinnen und Ärzte können wir die Versorgung nicht aufrecht erhalten."
    15.November 2025
    Die westfälisch-lippische Ärzteschaft erklärte soeben in der 5. Kammerversammlung der Ärztekammer Westfalen-Lippe Ihre Solidarität mit ausländischen Ärztinnen und Ärzte. „Ohne die vielen Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland können wir die Versorgung der Bevölkerung nicht aufrechterhalten!“ Mit weiteren klaren Worten reagierte der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Dr. med. Hans-Albert Gehle, in seinem Bericht zur Lage insbesondere auch auf die „Aggression, die unsere ärztlichen Kolleginnen und Kollegen syrischer Herkunft seit einiger Zeit zu spüren bekommen“.
    ÄKWL-Präsident Dr. med. Hans-Albert Gehle lobte den großartigen Beitrag ausländischer Ärztinnen und Ärzte für die medizinische Versorgung hierzulande.
    ÄKWL-Präsident Dr. med. Hans-Albert Gehle lobte den großartigen Beitrag ausländischer Ärztinnen und Ärzte für die medizinische Versorgung hierzulande.

    "Die aktuelle Debatte über eine mögliche Rückkehr nach Syrien verunsichert die Menschen, die von dort seit 2015 zu uns gekommen sind. Sehr viele von Ihnen haben sich seither integriert und Arbeit gefunden, auch und gerade im Gesundheitswesen. Es ist deshalb erschreckend, wenn vor einigen Tagen die Vorsitzende der AfD vor die Presse tritt und fordert, alle syrischen Flüchtlingen müsse der Schutzstatus aberkannt werden und man müsse sie, wenn sie nicht freiwillig gingen, dann eben unter Zwang abschieben. 

    Mehr noch: Alice Weidel fordert den Stopp von Einbürgerungen, wäre die AfD in der Regierung, gäbe es ein Moratorium für Einbürgerungen. Und um noch eins draufzusetzen, fordert sie höhnisch, Deutschland müsse dem „Scharia-Regime in Syrien nun einen großen Gefallen tun“ und syrische Arbeitskräfte für den Wiederaufbau schicken. 

    Laut Bundesärztekammer haben wir in Deutschland über 7.000 Kolleginnen und Kollegen mit syrischer Staatsbürgerschaft, in Westfalen-Lippe sind es rund 900. Die meisten von ihnen, etwa 570, arbeiten als Assistenzärztinnen und -ärzte in unseren Krankenhäusern. Sie und die anderen Kolleginnen und Kollegen aus Syrien leisten einen Beitrag zur Patientenversorgung, auf den wir nicht verzichten können. 

    Wer gegen diese Ärztinnen und Ärzte vorgeht, fordert unsere Solidarität als westfälisch-lippische Ärzteschaft heraus:  Diese Kolleginnen und Kollegen gehören zu uns, sie sind in unseren Teams herzlich willkommen. Ohne sie und die vielen anderen Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland ginge es nämlich nicht! Das müssen wir heute wieder einmal besonders deutlich machen!“ 

    Die 121 Delegierten in der westfälisch-lippischen Kammerversammlung reagierte auf diese deutlichen Worte mit anhaltendem Beifall.