• Fallpauschalen-System kann so nicht funktionieren

    133. Hauptversammlung des Marburger Bundes in Erfurt
    07.Mai 2018
    mhe. Es ist keine Frage, die Vergütung stationärer Behandlungen über rein leistungsorientierte Fallpauschalen (DRG) hat zur Fehlentwicklungen geführt. DRG haben in den Kliniken einen rein preisgetriebenen Wettbewerb mit negativen Konsequenzen für Patienten gefördert. Auf der 133. Hauptversammlung des Marburger Bundes entbrannte eine Debatte, ob die DRG grundlegend korrigiert werden müssen und darüber, dass die Behandlung kranker Menschen nicht länger der Erreichung einer Umsatzrendite dienen darf und das dem zweckwidrigen Kapitalabfluss aus den Krankenhäusern politisch entgegengewirkt werden muss. „Das greift mir entschieden zu kurz“, äußerte sich Dr. Hans-Albert Gehle, erster Vorsitzender des Marburger Bundes Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz.

    „Wer ist denn für die ganze Misere verantwortlich? Aus meiner Sicht doch wohl der Gesetzgeber! Anstatt darüber zu diskutieren, was mit dem Endprodukt geschehen oder wie man das gewonnene Geld verwenden soll, muss das DRG-System endlich gestoppt werden! Unser Landesverband fordert seit drei Jahren, dass das DRG-System abgeschafft werden muss“, unterstrich Hans-Albert Gehle. „Wir sollten den Mut haben, diesen Schritt zu gehen, denn so, wie das System derzeit fixiert ist, kann es nicht funktionieren!“ Die Delegierten zollten Hans Gehle großen Beifall.

    Abschließend erinnerte Dr. Hans Gehle, dass aufgrund der unzureichenden Investitionsfinanzierung der Länder Kliniken ihre Erlöse aus der Krankenversorgung für investive Aufgaben verwenden müssen. „Diese Zweckentfremdung finanzieller Ressourcen muss unterbunden werden. Gerade angesichts der guten Steuereinnahmen sind die Länder doch in der Lage, vollumfänglich ihre gesetzliche Investitionspflicht für Kliniken zu erfüllen.“