• Ärztekammer Nordrhein

    26. Jun. 2023
    Düsseldorf. „Sollte es so kommen, dass Poolärztinnen und Poolärzte im Bereitschaftsdienst unter die Sozialversicherungspflicht fallen, würde dies die etablierten Strukturen in der Notfallversorgung nachhaltig zerstören – darauf können wir der regierenden Ampelkoalition schon jetzt Brief und Siegel geben. Es geht hier in keiner Weise darum, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen Kosten sparen wollen. Fakt ist, dass die freiwillig im Bereitschaftsdienst tätigen Kolleginnen und Kollegen sich schlichtweg nicht anstellen lassen möchten!“, mahnt Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein.
    26. Apr. 2023
    Düsseldorf. Eine gute Kommunikation zwischen Ärztinnen und Ärzten und ihren Patienten ist Grundlage für jeden medizinischen Behandlungserfolg. Die Ärztekammer Nordrhein hat jetzt wegen der ungebrochen hohen Nachfrage ihren 2015 erarbeiteten Leitfaden „Kommunikation im medizinischen Alltag“ in einer erweiterten Neuauflage herausgegeben. Auf einhundert Seiten erläutert die Broschüre die Grundlagen der Kommunikation, stellt Gesprächstechniken vor und beschreibt ärztliche Gesprächssituationen. Das reicht von der Anamnese bis hin zum Gespräch über Sterben und Tod, von der Kommunikation mit Angehörigen bis hin zur Äußerung eines Behandlungsfehlerverdachts. Es schließt das direkte Gespräch ebenso ein wie die Kommunikation über digitale Medien. Flankiert werden die Beiträge von erläuternden Videos, die in der gedruckten Fassung des Leitfadens über QR-Codes abgerufen werden können.
    12. Mär. 2023
    Düsseldorf (mhe). Mit großem Respekt dankte der nordrheinische Kammerpräsident Rudolf Henke zu Beginn der 9. Kammerversammlung den Ärztinnen und Ärzten, die nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei an der Rettung von Opfern beteiligt waren. „Sie waren Hoffnungsträger vor Ort, Ihnen ist es gelungen, Menschen lebend auch Tage nach der Katastrophe zu bergen und medizinisch zu versorgen.“ Dass trotz dieser Katastrophe mit den größten humanitären Herausforderungen für das türkische Gesundheitssystem elf Vorstandsmitglieder der Türkischen Ärztekammer vor Gericht gestellt wurden, weil sie eine Untersuchung eingefordert haben, ob die türkische Armee biologische Waffen gegen die Kurden eingesetzt hat, kritisierte Rudolf Henke eindringlich. „Wir verurteilen das als ein rein politisch motiviertes Vorgehen. Angriffe auf das ärztliche Ethos betreffen uns alle. Wir werden uns überall dagegen verwahren, wo wir die Möglichkeit haben.“
    12. Mär. 2023
    Düsseldorf (mhe). Berliner Krankenhausreform versus nordrhein-westfälischer Krankenhausplanung - es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis die Berliner Gesundheitspolitik bei ihrer Krankenhausreform die Maske fallen lässt: „Auf der Landespressekonferenz letzten Dienstag hat Lauterbach unseren Landesgesundheitsminister Laumann davor gewarnt, die Krankenhausplanung NRW weiterzutreiben“, zitierte der nordrheinische Kammerpräsident Rudolf Henke bei der Eröffnung der 9. Kammerversammlung. „Die Reform in NRW hätte, so sagte Lauterbach, „keine Geldflüsse zur Folge. Bei der vom Bund geplanten Reform wird durch Wissenschaftler und nach einheitlichen Kriterien deutschlandweit festgelegt, welches Krankenhaus welche Leistungen anbieten kann. Und dann fließt auch Geld“, zitierte Rudolf Henke weiter.
    28. Feb. 2023
    Düsseldorf/Köln (mhe). Die Kritik an der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach angekündigten revolutionären Krankenhausreform wird immer breiter: nach der Deutschen Krankenhausgesellschaft und der KGNW warnt auch der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke, vor einer Eins-zu-eins-Umsetzung der Berliner Vorschläge. „Das hätte eine enorme Umgestaltung der Krankenhauslandschaft zur Folge.“ Der überwiegende Teil der derzeit 337 Krankenhäuser in NRW würde von elementaren Teilen der Versorgung ausgeschlossen. „Krankenhausplanung funktioniert nicht vom grünen Tisch, sondern nur unter Kenntnis regionaler Gegebenheiten und Anforderungen“, warnte Henke. Die Versorgungssicherheit müsse im Vordergrund stehen. Der nordrheinische Kammerpräsident warnte vor einer Ausdünnung der Versorgung und Wartelistenmedizin. "Das würde die Ärzteschaft nicht mittragen."
    24. Feb. 2023
    Die Ärztekammer Nordrhein verurteilt die andauernden Repressionen gegen Vertreter der türkischen Ärzteschaft. Aktuell müssen sich elf Mitglieder der türkischen Ärztekammer (TMA) vor Gericht verantworten. Prozessbeginn ist der 28. Februar. Die elf Ratsmitglieder der TMA werden verdächtigt, gegen das Gesetz Nr. 6023 (über die Zuständigkeiten und Aufgaben der TMA) verstoßen zu haben und laufen Gefahr, wegen terroristischer Propaganda aus ihren Wahlämtern entlassen zu werden. „Das Vorgehen der Regierung unter Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan gegen die demokratisch gewählten Vertreterinnen und Vertreter der türkischen Ärzteschaft schadet der Gesundheit und dem Wohlergehen der türkischen Bevölkerung insgesamt und das in einer Zeit, in der das Gesundheitswesen der Türkei im Angesicht der Erdbebenkatastrophe vor größten Herausforderungen steht“, sagte der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke.
    16. Nov. 2022
    Düsseldorf (mhe). Die rheinische Ärzteschaft forderte von Bund und Land angesichts der drastisch gestiegenen Energiekosten in der 8. Kammerversammlung eine Energiekostenzulage für Krankenhäuser und Arztpraxen. Zudem forderte das nordrheinische Ärzteparlament in einem weiteren Beschluss eine auskömmliche Vergütung für Krankenhäuser. Die Ärztinnen und Ärzte bekräftigten ihre Forderung, die Vergütung nach Fallpauschalen (Diagnosis Related Groups, DRG) in den Krankenhäusern in ihrer jetzigen Form abzuschaffen. „Das System schaffe für die Kliniken Anreize, vermehrt insbesondere gut bezahlte Leistungen zu erbringen und bilde deren Vorhaltekosten für die medizinische Personal- und Infrastruktur nur unzureichend ab“, heißt es in dem Beschluss der Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein.
    12. Nov. 2022
    Düsseldorf (mhe). Mit einer erschreckenden Bilanz der Zerstörungen des ukrainischen Gesundheitswesens durch die russischen Truppen eröffnete der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke, die 8. Kammerversammlung in Düsseldorf: „Der Schrecken des Krieges setzt sich unvermindert fort. Schon im Mai meldete das Gesundheitsministerium der Ukraine 600 zerstörte medizinische Einrichtungen. Heute gelten 144 Krankenhäuser als vollständig zerstört.“ Die WHO werte diese Angriffe als Verstoß gegen internationale Menschenrechte und stufe sie als Kriegsverbrechen ein. "Uns erschüttert die Form der Kriegsführung, die sich auch gegen weitere Elemente der kritischen Infrastruktur richtet. Wir erleben einen brutalen Krieg der russischen Armee gegen die Zivilbevölkerung.“
    06. Sep. 2022
    Ein deutliches Zeichen der Ärztinnen und Ärzte gegen die Sparpläne des Bundesgesundheitsministeriums ist notwendig. Denn die geplante Streichung der Neupatientenregelung wird sich negativ auf die Gesundheitsversorgung aller Patientinnen und Patienten auswirken. „Die Sparpläne des Bundesgesundheitsministeriums werden dazu führen, dass sich die Wartezeiten für Neupatientinnen und Neupatienten demnächst wieder deutlich erhöhen und weniger Sprechzeiten zur Verfügung stehen. Es ist für die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen schwer nachvollziehbar, warum eine für ihre Patienten bewährte Regelung gerade in Zeiten der Pandemie und angesichts der Herausforderungen der anstehenden Booster- und Grippeimpfungen wieder abgeschafft werden soll“, sagte Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein, anlässlich des am Mittwoch geplanten Aktionstages der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein gegen die Sparpläne des Bundesgesundheitsministeriums. „Ärztliche Praxen brauchen gerade wegen der Pandemie, des Fachkräftemangels und der steigenden Energie-, Personal- und Materialkosten dringend Entlastungen und keine zusätzlichen finanziellen Belastungen“, betonte der Kammerpräsident.
    17. Jun. 2022
    Düsseldorf. Die Ärztekammer Nordrhein sieht die neuen pharmazeutischen Dienstleistungen in Apotheken und deren möglichen Auswirkungen auf die Patientenversorgung kritisch. Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein, warnt davor, teure Beratungsstrukturen einzuführen, die letztlich nicht am Nutzen für Patientinnen und Patienten orientiert seien. "Mir erschließen sich die neuen Dienstleistungen und deren Vergütungsstruktur im Gesamtgefüge der Patientenversorgung nicht. Was ist der Zusatznutzen für den Patienten, wenn ein Apotheker jetzt im Rahmen seiner pharmazeutischen Beratung gegebenenfalls in einen komplexen Behandlungsplan eingreift, ohne diesen in Gänze zu kennen und beurteilen zu können? Wir werden erleben, dass das zu mehr Unsicherheit bei den Patienten führt, zu mehr Beratungsaufwand in den Praxen und im schlechtesten Fall zu Therapieabbrüchen“, kritisiert Rudolf Henke.