• Dank und Respekt - Gemeinsam durch die Corona-Krise

    Auftakt zur MB-Dialogreihe
    08.Juni 2020
    Am 5. Juni 2020 fand der traditionelle Frühjahrsempfang des Marburger Bundes Berlin-Brandenburg im Krankenhaus Märkisch-Oderland in Strausberg statt. Der Veranstaltungsort im Krankenhaus war bewusst gewählt, um möglichst vielen Ärztinnen und Ärzten die Teilnahme zu ermöglichen. Strausberg ist darüber hinaus eine malerische Stadt mit fantastischer Umgebung und eine Reise wert.
    Auftakt zur MB-Dialogreihe "Gemeinsam durch die Corona-Krise"
    Auftakt zur MB-Dialogreihe "Gemeinsam durch die Corona-Krise"

    Leider hat in diesem Jahr ein kleines fieses Virus die Planungen komplett über den Haufen geschmissen. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen und haben das Format einfach angepasst. Statt großem Empfang wurde eine kleine, aber feine Diskussionsrunde, verbunden mit einem Dankeschön an alle Helfer in der Coranakrise, durchgeführt, selbstverständlich mit Mindestabstand und Maske, wo immer nötig. Als Ehrengast begrüßten wir die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz, des Landes Brandenburg, Frau Ursula Nonnemacher.

    In seiner Eröffnungsrede setzte der 2. Vorsitzende des Marburger Bundes, Dr. Steffen König, drei Schwerpunkte. Das waren die deutliche Kritik an der Verweigerung der Arbeitgeberverbände zum Abschluss eines gerechten Tarifvertrages für den öffentlichen Gesundheitsdienst, die Kritik an der DRG-basierten Krankenhausfinanzierung, die unter Pandemiebedingungen  ihre ohnehin bekannten Defizite unübersehbar präsentiert und die fehlende Beteiligung der Landesärztekammer an der Landeskrankenhausplanung. Er bat die Ministerin um Unterstützung bei der Begrenzung des Schadens, welcher insbesondere durch das MDK-Reformgesetz angerichtet wird.

    Die Ministerin ging in Ihrer Rede die Gründe ein, welche die Landesregierung zu den verschiedenen Schritten im Rahmen der Krisenabwehr veranlasst hatte und traf auf viel Verständnis bei den Zuhörern. Sie nannte eindrucksvolle Zahlen, welche den Umfang der Maßnahmen illustrierten. So wurden aus den Mitteln des Bundes unter Anderem 179 Millionen Euro für die Pandemiebekämpfung in Brandenburg zur Verfügung gestellt. Dieser Betrag wurde vom Land an verschiedenen Positionen noch aufgestockt. Sie zeigte Verständnis für die großen Sorgen und Probleme auf Grund der fehlenden Schutzausrüstung, beschrieb aber auch plastisch, wie sich das Land vor Angeboten von Gaunern und Betrügern schützen musste. Am Schluss sprach sie lang und ausführlich ihren Dank an Alle aus, die in irgendeiner Weise an der Pandemieabwehr beteiligt waren und sind und bekräftigte die absolute Notwendigkeit zum schrittweisen und vorsichtigen Hochfahren der Elektivkapazitäten der Krankenhäuser.

    Dem Dank schlossen sich der stellvertretende Landrat, Herr Friedmann Hanke und die Bürgermeisterin der Stadt Strausberg, Frau Elke Stadler an. Beide betonten auch die Notwendigkeit der Krankenhäuser vor Ort. Frau Stadler drückte in sehr emphatischen Worten ihre Freude darüber aus, „in so einer Krise in Deutschland leben zu dürfen“.

    Der Hauptgeschäftsführer des Marburger Bundes, Armin Ehl, unterstrich noch einmal die Notwendigkeit zum Abschluss eines Tarifvertrages mit dem ÖGD. Die Sache wird noch obskurer, wenn man bedenkt, dass es sich um Verträge für nur 800 bis 1000 Ärzte in ganz Deutschland handelt. Das kann doch nicht wirklich am Geld liegen! Auch er kritisierte das Krankenhausfinanzierungssystem und bot die Mitarbeit des Marburger Bundes bei einer grundlegenden Reform an.

    Auf Rückfrage der Ministerin beschrieben die Mitarbeiter des Krankenhauses ihre Erfahrungen beim Umgang mit Corona. Es wurde viel über Dank und Anerkennung gesprochen, aber auch über die Notwendigkeit, die Lehren aus der Pandemie zu ziehen. Die Pflegedienstleiterin Frau Koppitz brachte die Skepsis auf den Punkt, in dem sie die Frage nach der „Halbwertszeit der guten Vorsätze“ in den Raum stellte. Das kam bei der Ministerin sehr gut an.

    Nach angeregter Diskussion fand noch ein Rundgang durch die neue ZNA statt, selbstverständlich unter Einhaltung der Abstandsregeln.

    Insgesamt war es ein gelungener Nachmittag. Der Erfahrungsaustausch wurde von allen Teilnehmern als wertvoll empfunden, insbesondere aber die angenehme und fast freundschaftliche Atmosphäre. Bemerkenswert ist auch, dass die Ministerin zwar früher, als geplant wieder aufbrechen musste, dafür aber etwas eher kam. Was für eine Geste!

    Im nächsten Jahr setzen wir stark darauf, den Empfang wieder im gewohnten Format durchführen zu können. Vielleicht ist das Virus intelligenter als wir denken und weiß, dass es sich nicht lohnt, im jetzt gut aufgestellten Land Brandenburg noch eine Riesenwelle zu schlagen.

    Ursprünglich war der Empfang als Auftaktveranstaltung für den Wahlkampf zur Kammerwahl 2021 geplant. Ab sofort können Sie sich über den Marburger Bund, seine Positionen und Kandidaten auf der Website: www.kammerwahl-brandenburg.de informieren. Diese Seite geht jetzt ans Netz und wird laufend aktualisiert.