Jeder kennt den Lauf der fachlichen Qualifikation, der ständige Wissenserwerb um den Anschluss an die Entwicklungen im eigenen Fach zu halten und wenigstens einen kleinen Teil neuer Dinge in Nachbarfächern oder „dem fachfremden Leben“ mitzubekommen. Das kostet Zeit, Energie und mitunter auch Geld. Auch außerhalb des Berufes lauern Anforderungen. Nach meinem Eindruck begann im Zeitraum um die „Jahrtausendwende“ eine deutliche Zunahme der beruflichen Inanspuchnahme: Arbeitsverdichtung, Ausweitung der Arbeitszeiten, Mehrschichtbetrieb im OP, höhere Arbeitslast in den Bereitschaftsdiensten. Diese „Ökonomisierung“ mündete außerdem in einer Veränderung der Ausrichtung des Medizinbetriebs hin zur Orientierung auf wirtschaftlichen Gewinn. Letzteres war doch nur selten ärztliches Anliegen oder im Interesse der Patienten dafür propagiertes politisches Ziel.
Der Marburger Bund bietet als einzige Organisation für angestellte Ärzte die Möglichkeit zur Gestaltung tariflicher Regelungen. Besonders dafür möchte ich mich einsetzen. Denn diese Regelungen sind noch weiterzuentwickeln, da jede „tarifliche Verbesserung“ zu „Bewegungen“ der Krankenhausträger führt, Optimierungen einzuleiten. Mitunter laufen wir Gefahr, die Orientierung in unserer nicht-trivialen Berufswelt zu verlieren. SARS-CoV2 hat sich jüngst daran beteiligt. Ich möchte versuchen, die tariflichen Positionen der
Krankenhausärzte zu vertreten. Dazu brauchen wir einen starken Marburger Bund.
Kurzvita
- Medizinstudium 1982-1988 Greifswald
- Beruf 1988/89 Assistenzarzt in Fürstenberg
- 1990-1994 Assistenzarzt in Potsdam, FA für Anästhesie seit 1994
- 1998 Promotion FU Berlin
- 1994-2001 Intensivmedizin
- 2001-2020 Anästhesietätigkeit, Leiter Kinderanästhesie seit 2010,
- seit 1994 Referent in der berufsbegleitenden Weiterbildung für
- Fachkrankenpflege,
- Mitglied des MB seit 2001