• Ärzte wollen für Tarifvertrag streiken

    Urabstimmung erfolgreich - deutliche Mehrheit für Arbeitskampfmaßnahmen an AMEOS-Kliniken
    26.November 2019
    Die Weigerung der AMEOS-Konzernführung, mit dem Marburger Bund Sachsen-Anhalt über einen Tarifvertrag für Ärztinnen und Ärzte zu verhandeln, hat jetzt Konsequenzen. In einer vom Landesverband des Marburger Bundes organisierten Urabstimmung hat sich eine deutliche Mehrheit der Mitglieder an den Klinikstandorten in Bernburg, Schönebeck, Haldensleben und Aschersleben-Staßfurt für die Aufnahme von Arbeitskampfmaßnahmen ausgesprochen. Die Streikvorbereitungen werden nun vorangetrieben.
    Ärzte wollen für Tarifvertrag streiken
    Ärzte wollen für Tarifvertrag streiken

    Im Kampf für bessere Arbeits- und Tarifbedingungen steht die Ärztegewerkschaft Seite an Seite mit der Gewerkschaft ver.di und den Beschäftigten der AMEOS-Akutkliniken in Sachsen-Anhalt, denen der Klinikkonzern Tarifverhandlungen verweigert. „Wir haben AMEOS viermal zu Tarifverhandlungen aufgefordert und keine Antwort erhalten. Wer jede Kooperation verweigert, muss mit Konfrontation rechnen“, sagte Andrea Huth, Geschäftsführerin des Marburger Bund Landesverbandes Sachsen-Anhalt. Der durchsichtige Versuch des AMEOS-Konzerns, mit einseitigen, individualvertraglichen Regelungen einen verbindlichen Tarifvertrag zu umgehen, zeige einmal mehr die Gutsherren-Mentalität der Geschäftsführung. Der MB rate seinen Mitgliedern, sich nicht unter Druck setzen zu lassen.

    Der Marburger Bund und ver.di haben in der vorletzten Woche eine Verhandlungsgemeinschaft für die AMEOS-Kliniken in Sachsen-Anhalt gegründet. Gemeinsam wollen sie die tariflose Zeit bei AMEOS beenden und Tarifverträge auf dem Niveau des TVöD – Bereich Krankenhäuser bzw. des Tarifvertrags für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern (TV Ärzte/VKA) durchsetzen. „Ohne Tarifvertrag gibt es keine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, wie sie der Marburger Bund erst kürzlich auf Bundesebene mit den kommunalen Arbeitgebern für die Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern verhandelt hat“, erklärte Huth. Zurzeit liegen die Ärztegehälter in den betroffenen AMEOS-Häusern teilweise bis zu 15 Prozent und mehr hinter den Verdienstmöglichkeiten in tarifgebundenen kommunalen oder vergleichbaren privaten Kliniken.