
Nachdem die Arbeitgeberseite in der ersten Verhandlungsrunde im Juni noch kein annehmbares Angebot vorgelegt hat, zunächst sogar eine Nullrunde von den Ärztinnen und Ärzten forderte, konnte in einem zweiten konstruktiven und zielführenden Termin am 14. Juli 2025 ein tragfähiger Tarifkompromiss für eine Einigung gefunden werden.
Wir konnten Gehaltssteigerungen in einem Volumen von insgesamt 8,0 Prozent in drei Schritten erreichen. Danach steigen die Werte der Entgelttabelle zunächst rückwirkend zum 1. April 2025 um 2,0 v.H., sodann in einem zweiten Schritt zum 1. April 2026 um weitere 3,0 Prozent und letztlich zum 1. Januar 2027 nochmals um 3,0 Prozent. Zu denselben Zeitpunkten und im selben Umfang steigen die Bereitschaftsdienststundensätze und der Einsatzzuschlag für den Rettungsdienst.
Ebenso zum 1. Januar 2027 erhöht sich die als Arbeitszeit gewertete Zeit des Bereitschaftsdienstes in der Stufe I von 60 auf 70, in der Stufe II von 80 auf 85 und in der Stufe III von 95 auf 100 Prozent und erreicht damit das Niveau, welches Im TV-Ärzte/VKA bereits seit längerem gilt. Zum 1. Januar 2027 steigt zu dem der Zuschlag für Bereitschaftsdienst an Samstagen (00:00 bis 24:00 Uhr) von 15 auf 20 Prozent. Die Laufzeit der Tarifeinigung beträgt 24 Monate, vom 1. April 2025 bis zum 31. März 2027. Der Einsatzzuschlag für den Rettungsdienst gehört nicht nur MV-weit, sondern auch bundesweit zu einem der höchsten. Er entwickelt sich während der Laufzeit von 90,28 auf 97.70 Euro pro Einsatz.
Wir möchten an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir schweren Herzens, aber am Ende sehr bewusst akzeptiert haben, dass es für den Zeitraum vom 1. April 2025 bis zum 31 März 2026 lediglich einen moderaten Gehaltszuwachs von 2,0 Prozent geben wird. Über diesen Punkt hat auch die Verhandlungskommission lange diskutiert. Letztlich erfolgte eine einstimmige Annahme des Kompromisses, weil - wenn auch spät - adäquate weitere Vergütungssteigerungen folgen. Diese führen im Ergebnis dazu, dass der TV-Ärzte-Entgelt/LUP das Niveau der Wettbewerber erreicht, es zum Teil sogar überschreitet. Zudem führte sowohl die Weiterentwicklung der Bereitschaftsdienstbewertung als auch der Ausbau des Samstagszuschlag insgesamt zu einem akzeptablen Gesamtpaket, welches sich auf dem Verhandlungsweg allein nicht hätte substantiell verbessern lassen.
Für Fragen zum Tarifabschluss stehen Ihnen der Landesverband gerne telefonisch oder per E-Mail unter service@marburger-bund-mv.de zur Verfügung.