• Kliniksanierung auf Kosten der Beschäftigten

    Pressemitteilung
    Caritas beschließt für die Trägergesellschaft Saarbrücken (cts) mehrjährige Gehaltsabsenkung
    23.Juli 2025
    Saarbrücken
    Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Caritasträgergesellschaft im Saarland treffen nun unmittelbar das Personal: Statt einer geplanten Gehaltserhöhung von 4 Prozent zum 1. Juli 2025 hat die Klinikleitung eine Absenkung der Regelvergütungen um 2,5 Prozent beschlossen. Der drastische Schritt betrifft alle Beschäftigten am Caritasklinikum Saarbrücken, dem drittgrößten Krankenhaus im Saarland, und soll bis Ende 2029 gelten.

    Diese Entscheidung folgt unmittelbar auf die bereits beschlossene Nullrunde für das ärztliche Personal, die zuvor durch die Arbeitsrechtliche Kommission der Caritas durchgesetzt wurde. Der Marburger Bund Saarland kritisiert dieses Vorgehen scharf.

    „Uns ist bewusst, unter welchem wirtschaftlichen Druck sich viele Krankenhäuser derzeit befinden, nicht zuletzt wegen der schleppenden Umsetzung der Krankenhausreform“, erklärt Dr. Dorothea Kerner, Vorsitzende des Marburger Bundes Saarland. „Dass dieser Druck nun erst in Form einer Nullrunde und unmittelbar darauf als Gehaltskürzung voll auf die Beschäftigten, die tagtäglich für das Wohl der Patientinnen und Patienten einstehen, abgewälzt wird, ist für uns nicht akzeptabel.“

    Neben der finanziellen Belastung für das Personal sieht der Marburger Bund langfristige strukturelle Probleme. Die mehrjährige Absenkung verschärft die Lohnschere zwischen konfessionellen und nicht-konfessionellen Häusern im Saarland zusätzlich und damit die Abwanderung von Fachkräften.

    „In Zeiten des Fachkräfte- und Ärztemangels sendet diese Maßnahme das völlig falsche Signal“, warnt Kerner. „Kurzfristig mag dies die Bilanz entlasten, langfristig leidet darunter jedoch die Versorgung, denn motivierte, gut bezahlte Fachkräfte sind unverzichtbar für eine qualitativ hochwertige Patientenbetreuung.“