• Landarztgesetz verfehlt das Ziel

    Pressemitteilung
    12.Februar 2020
    MB Saarland kritisiert Gesetzesentwurf zur Landarztquote

    Der Marburger Bund Saarland kritisiert das heute in den Landtag eingebrachte Landarztgesetz mit den Ziel der Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Gebieten. Mit der Einführung einer Quote bei der Vergabe von Studienplätzen wird das Problem der Unterversorgung nicht gelöst. „Der Ansatz sich am Anfang des Studiums zu einer bestimmten Tätigkeit zu verpflichten, führt nicht nur das Wesen des Studiums ab absurdum, sondern wird sein Ziel verfehlen“, so Gregg Frost 1. Vorsitzender des MB Saarland. „Zum einen fehlen uns schon jetzt Ärztinnen und Ärzte in Kliniken und Praxen.  Diesen mit langfristigen Programmen zu begegnen, die auf Zwang und Strafzahlungen ausgelegt sind, kann nicht die Lösung sein. Wir brauchen vielmehr mehr Studienplätze“ so Frost weiter. „Zudem ist es lebensfremd, von jungen Menschen noch vor Aufnahme der ärztlichen Tätigkeit zu erwarten, dass sie schon abschätzen und vertraglich vereinbaren können, dass sie nach insgesamt zwölf bis fünfzehn Jahren, die eine Ausbildung insgesamt dauern kann, für weitere zehn Jahre eine Tätigkeit als Allgemeinmediziner auf dem Land aufnehmen und auch erfüllen werden“, gibt Frost zu bedenken.

     

    Der Marburger Bund hat immer wieder darauf hingewiesen, dass nicht nur die Nachbesetzung freiwerdender Kassenarztsitze im ländlichen Bereich auf personelle Probleme stößt, sondern auch die Besetzung freiwerdender Stellen in den Kliniken abseits der Ballungsgebiete. Auch hier sind Ärztinnen und Ärzte jetzt schon gleichermaßen für eine flächendeckende medizinische Rund-um-die-Uhr-Versorgung der Bevölkerung erforderlich.

     

    „Dieser Lösungsversuch greift auch nicht schnell genug und greift zu sehr in die freie Wahl des Arztes in seine Berufswahl ein. Es fehlen allerorten  Ärztinnen und Ärzte, die gesamte Ausbildungszeit dauert ca. 12 bis 15 Jahre. In diesem Zeitraum ist durch eine Landarztquoten keine Entlastung der heute schon bestehenden Versorgungsengpässe möglich“, betont Frost. „Wenn es der politische Wille der Landesregierung ist, nur Ärztemangel der Allgemeinmediziner auf dem Land anzugehen, müssen die ausgewählten Studienplätze für einen solchen Weg auch zusätzlich geschaffen werden“, betont der Landesvorsitzende des MB Saarland weiter. „Sonst werden die Lücken anderer Fachdisziplinen gerade auf dem Land immer größer.“