• Medizinstudierende im Einsatz für Kinder und kranke Kuscheltiere

    Teddyklinik Hamburg
    23.Januar 2023
    Hamburg
    Die Teddyklinik Hamburg am UKE öffnete am 17. und 18. Januar wieder ihre Türen, um mehrere Kita-Gruppen zu empfangen. Die Medizinstudierenden, die als Teddyärztinnen und -ärzte ehrenamtlich tätig sind, wollen mit dem Projekt den Kindern die Angst vor Krankenhaus, Arztbesuch und Krankheit nehmen.
    Teddyärztin Lara Cierna zeigt den Kindern den Darm von Puppe Sigi
    Teddyärztin Lara Cierna zeigt den Kindern den Darm von Puppe Sigi

    Punkt neun Uhr kommen schon die ersten elf Kinder in der Teddyklinik an. Sie holen gleich ihre kranken und verletzten Kuscheltiere aus ihren Rucksäcken heraus und schauen sich neugierig in den Räumen der Villa Garbrecht um. Auch die fünf Teddyärztinnen und -ärzte stehen schon bereit in ihren weißen Kitteln. In den kommenden Stunden nehmen sie sich Zeit, um die mitgebrachten Kuscheltiere zu untersuchen und auf Fragen und Sorgen der kleinen Besucher einzugehen.

    Die Kinder dürfen auch selbst Hand anlegen und beim Gesundheits-Check-up der plüschigen Patienten assistieren. „Meinem Wolf tut die Pfote weh“, sagt eines der Kinder. „Und er hat eine Gras-Allergie.“ Also legt die Teddyärztin den Wolf behutsam in einen Karton, knips das Licht an und macht ein Röntgenbild. Es ist alles gut, nur eine leichte Verstauchung. Eine Grippe-Impfung erhält der geschwächte Wolf auch noch, damit er gut durch den Winter kommt. In einer anderen Ecke führt ein Teddyarzt gerade ein EKG an einem gestreiften Affen durch. Aufmerksam lauschen die Kinder seinen Erklärungen und beobachten die Kurven, die am Bildschirm erscheinen.   

    Interesse für den Körper und die Gesundheit wecken

    Nach der Kuscheltier-Sprechstunde sammeln sich die Kinder im OP-Saal der Teddyklinik. Puppe Sigi klagt über starke Bauchschmerzen – er hat vorher ein Eis gegessen. Teddyärztin Lara Cierna erklärt nun Schritt für Schritt, wie eine Operation abläuft und erläutert die Funktionen der verschiedenen Organe, die sich in Sigis Bauch befinden. „Die Milz ist wie eine Waschmaschine und hilft bei der Immunabwehr“, sagt sie. Die Medizinstudentin im dritten Semester möchte einmal Kinderärztin werden und sieht ihr ehrenamtliches Engagement für die Teddyklinik auch als praktische Übung für ihren späteren Arbeitsalltag.

    Etwa 20 Medizinstudierende gehören dem Organisationsteam der Teddyklinik Hamburg an. Zu den einzelnen Einsätzen kommen noch weitere dazu. Das Interesse an den Aktionstagen in der Teddyklinik ist riesig – rund 200 Kitas stehen bereits auf der Warteliste für die kommenden Jahre.

    Es dauert nicht lange bis die Kinder der Ursache für Sigis Bauchschmerzen auf die Spur kommen: Er hat doch tatsächlich den Eisstiel mitgegessen! Nach der erfolgreichen OP machen sich die kleinen Besucher wieder auf den Rückweg in die Kita. Zum Abschied erhalten sie das Pixie-Buch „Ich hab eine Freundin, die ist Notärztin“ als Erinnerung an diesen spannenden Tag – gesponsort vom MB Hamburg, der die Teddyklinik seit Jahren unterstützt.

    Die Teddyärztinnen und -ärzte räumen rasch für die nächste Kita-Gruppe auf, die schon bald eintreffen wird. Danach wird der Krankenhausbetrieb für Kuscheltiere & Co. bis zu den nächsten Aktionstagen Mitte Juni ruhen.