• Volles Engagement für Hamburgs Ärztinnen und Ärzte

    Jahresrückblick 2025
    18.Dezember 2025
    Hamburg
    Ob in Tarifverhandlungen, in Seminaren für Mitglieder oder in gesellschaftlichen Debatten – der Marburger Bund Hamburg hat das Jahr genutzt, um die Stimme der Ärzteschaft zu stärken und konkrete Verbesserungen zu erreichen.
    Dr. Pedram Emami und Dr. Kathrin Schawjinski
    Dr. Pedram Emami und Dr. Kathrin Schawjinski

    Januar

    Entgelterhöhungen für Ärztinnen und Ärzte im UKE und in den Asklepios Kliniken
    Mitte Januar verständigten sich die Verhandlungsparteien nach langem Ringen auf ein Tarifergebnis. Für die Ärztinnen und Ärzte im UKE und in den Asklepios Kliniken war dabei ausschließlich die Erhöhung des Tabellenentgelts relevant. Die Gehälter stiegen rückwirkend zum 1. Juli 2024 um 4 Prozent. Eine zweite Erhöhung folgte zum 1. August 2025 um 2 Prozent, eine dritte Steigerung um weitere 2 Prozent ist zum 1. Juni 2026 vorgesehen. Weitere Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für die Hamburger Ärzteschaft folgten im Juni.

    März

    Landesvorstand neu aufgestellt
    Dr. Annika Hättich verließ aus beruflichen Gründen Hamburg und legte daher ihr Amt im Äußeren Vorstand nieder. Dr. Monika Wolf, bisherige 2. Vorsitzende, legte ihr Amt ebenfalls nieder und bewarb sich für ein Engagement im Äußeren Vorstand. Ihre Position im Inneren Vorstand und als 2. Vorsitzende übernahm nach der Wahl durch den Vorstand Dr. Kathrin Schawjinski, die zuvor bereits im Äußeren Vorstand tätig war. Die Hauptversammlung wählte sodann neben Dr. Monika Wolf auch Dr. Jara Pascale Schlichting, die sich seit Jahren aktiv in der Tarifarbeit des Marburger Bundes engagiert, neu in den Äußeren Vorstand. 

    April

    Exklusiv-Seminar für Mitglieder: Gehaltsabrechnung verstehen
    Damit Ärztinnen und Ärzte ihre Gehaltsabrechnungen – mit all ihren Abkürzungen, unständigen Bezügen und Nachberechnungen – besser nachvollziehen und prüfen können, bietet der Marburger Bund Hamburg seit April regelmäßig Online-Seminare an, die speziell auf die einzelnen Hamburger Kliniken zugeschnitten sind. Immer häufiger melden sich Mitglieder, die dabei Ungereimtheiten entdecken – kaum verwunderlich, denn selten verrechnen sich Arbeitgeber bei Gehaltszahlungen zu ihren eigenen Ungunsten.

    Juni

    Bessere Arbeitsbedingungen im UKE und in den Asklepios Kliniken
    Seit 2018 findet der TV-Ärzte/VKA für die Ärztinnen und Ärzte im UKE und in den Asklepios Kliniken in einer speziellen Hamburger Fassung Anwendung. Der Marburger Bund Hamburg und die Arbeitsrechtliche Vereinigung Hamburg (AVH) einigten sich im Juni auf Verbesserungen der Arbeitsbedingungen – insbesondere im Bereich der Wechselschicht- und Schichtarbeit – bei gleichzeitiger Beibehaltung des bewährten Hamburger Tarifwerks. Bereits im April hatte Geschäftsführerin Katharina von der Heyde als Verhandlungsführerin des Marburger Bundes Hamburg mit der Schön Klinik Eilbek eine Verständigung über die Verbesserung von Entgelt und Arbeitsbedingungen erzielt; es folgten Abschlüsse für das Albertinen Krankenhaus und Evangelisches Amalie Sieveking Krankenhaus mit kirchlichen Trägern und das Altonaer Kinderkrankenhaus.

    Wertvoller Austausch mit Medizinstudierenden

    Die Studierendenvertretung des Marburger Bundes Hamburg – bestehend aus Tobias Bokowski, Greta Klohk und Saman Keshtkaran – bildet ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Landesverband und den Hamburger Medizinstudierenden. In diesem Jahr nutzte das Team verschiedene Veranstaltungsformate, um mit Studierenden ins Gespräch zu kommen – etwa beim Kaffeestand auf dem UKE-Campus im Juni oder bei der Initiativenmesse im Rahmen der Orientierungseinheit.

    August

    Tipps für einen erfolgreichen Berufseinstieg
    Um Medizinstudierenden den Start ins Berufsleben zu erleichtern, lud der Fachschaftsrat Humanmedizin der Universität Hamburg Rechtsanwältin Claudia Friedrichs vom Marburger Bund Hamburg zweimal zur Informationsveranstaltung „How to Berufseinstieg“ ein. Vor jeweils rund 60 Medizinstudierenden gab Friedrichs praxisnahe Tipps rund um die fachärztliche Weiterbildung und den ersten Arbeitsvertrag und wies auf typische Fallstricke hin. Viele Fragen der Teilnehmenden drehten sich um Arbeitszeit, Überstunden und Schwangerschaft. Friedrichs ermutigte die angehenden Ärztinnen und Ärzte, ihre Rechte zu kennen und dafür – mit Unterstützung des MB – einzutreten.

    September

    Große Resonanz auf Mitgliederumfrage und Podiumsdiskussion zu Machtstrukturen und Führungskultur
    In kaum einer Branche sind Hierarchien so ausgeprägt wie in der Medizin. Traditionelle Strukturen, die vulnerable Position von Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung und intransparente Besetzungsverfahren begünstigen Machtmissbrauch und behindern Diversität in Führungspositionen. Mit einer Mitgliederumfrage und der Podiumsdiskussion „Hat die Medizin ein Führungsproblem?“ hat der Marburger Bund Hamburg eine bundesweit beachtete Debatte angestoßen. Dr. Pedram Emami betonte, der Verband habe hier eine Leuchtturmfunktion übernommen und eine längst überfällige innerärztliche Diskussion angestoßen. Eine Folgeveranstaltung im neuen Jahr soll nun konkrete Handlungsmöglichkeiten für Ärztinnen und Ärzte aufzeigen.

    Oktober

    Rechtsberatung: Stetig hohe Nachfrage
    Knapp 1.000 Rechtsanfragen gingen bis Ende Oktober beim Marburger Bund Hamburg ein. Die anhaltend hohe Nachfrage zeigt: Ärztinnen und Ärzte wenden sich bei arbeitsrechtlichen Fragen zunehmend an ihre Gewerkschaft und wehren sich gegen Verstöße durch den Arbeitgeber, erforderlichenfalls auch gerichtlich. Mit Geschäftsführerin Katharina von der Heyde, Claudia Friedrichs und – seit Oktober –Michael Johanningmeier ist die Rechtsberatung weiterhin hervorragend aufgestellt.

    November

    Bundesverfassungsgericht stärkt ärztliche Therapiefreiheit
    Das Bundesverfassungsgericht hat 14 Ärztinnen und Ärzten aus der Notfall- und Intensivmedizin Recht gegeben, die mit Unterstützung des Marburger Bundes Verfassungsbeschwerde gegen die Triage-Regelung im Infektionsschutzgesetz eingelegt hatten. Unter den Beschwerdeführenden war auch Dr. Alexander Schultze, Vorstandsmitglied des Marburger Bundes Hamburg. Die Entscheidung aus Karlsruhe unterstreicht die Bedeutung der ärztlichen Unabhängigkeit und Therapiefreiheit – auch in Extremsituationen.