• MB Hessen trauert um Ehrenmitglied

    Im Dezember ist Dr. Wolfgang Furch verstorben
    19.Dezember 2023
    Als „sehr aufrichtig“, „standhaft und unbeirrt“ sowie „als sehr guten Vorsitzenden“ behalten ihn seine Mitstreiter in Erinnerung. Im Dezember ist Dr. Wolfgang Furch verstorben. Mit großer Bestürzung hat der Marburger Bund Hessen vom Tod seines Ehrenmitglieds erfahren.

    Dr. Wolfgang Furch ist dem MB Hessen 1966 beigetreten. Berufspolitisch aktiv geworden ist er in den Jahren 69/70 als gewählter Assistentensprecher des Nordwest-Krankenhauses in Frankfurt bei der ersten öffentlichen Aktion zur Honorarbeteiligung von nachgeordneten Ärzten an den damaligen exorbitanten Liquidationseinkommen der Chefärzte. Die Auseinandersetzung bedrohte auch die berufliche Stellung der damaligen Aktivisten und so ergab sich daraus zwingend eine stärkere Mitarbeit in den Verbandsgremien des MB. 1973 wurde er in den Landesvorstand und 1974 in den geschäftsführenden Vorstand gewählt. Dort übernahm er bis 1989 die Funktion des ersten Vorsitzenden. Bis 2001 war er zweiter Vorsitzender des MB Hessen. Am 31. Oktober 2001 beschloss die Hauptversammlung des Landesverbandes auf Antrag des Vorstandes seine Ehrenmitgliedschaft.

    Seit den 70er Jahren engagierte sich Dr. Wolfgang Furch in der Landesärztekammer Hessen (LÄKH): von 1974 bis 2008 als Delegierter und von 1976 bis 1996 als Mitglied des Präsidiums. Von 1986 bis 1996 bekleidete er das Amt des Vizepräsidenten der LÄKH. Dort wirkte er als Delegierter an 22 Deutschen Ärztetagen mit, wo er mit Redebeiträgen zu ärztlich-ethischen Themen beitrug. Ihm sind die Einrichtung der „familienorientierten Geburtshilfe“ und das Babynotrufsystem zu verdanken. Zu den vielen Neuerungen, die auf Furchs Initiative zurückgehen, gehört auch das „Rooming In“. Von 1990 bis 2008 vertrat er die LÄKH im Landeskrankenhausausschuss und engagierte sich in besonderer Weise bei der Weiterentwicklung der Planung der stationären Krankenversorgung in Hessen.

    1936 wurde Dr. Wolfgang Furch in Breslau/Schlesien geboren. Nach seiner Schulzeit in Schmitten und Oberursel studierte er von 1957 bis 1963 in Frankfurt Medizin. 1963 wurde Furch mit "magna cum laude" promoviert. Seine zweijährige Medizinalassistentenzeit absolvierte er ebenfalls in Frankfurt. Nach der Approbation 1965 war Furch als Assistenzarzt am Clementine Kinderkrankenhaus und in der gynäkologischen Abteilung am St. Elisabeth-Krankenhaus tätig. Von dort wechselte er 1967 als Assistenzarzt an die Frauenklinik des Krankenhaus Nordwest und war dort ab 1971 als Oberarzt tätig.

    Bis zu seinem Ruhestand 1999 war er 22 Jahre als Chefarzt am Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim tätig. Dr. Wolfgang Furch wurde 1990 mit der Ehrenplakette der LÄKH in Silber und 2008 in Gold ausgezeichnet, er erhielt 1992 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland am Bande und 2001 den Verdienstorden der BRD 1. Klasse.