• „Meine Motivation ist Veränderung und Verbesserung zu erreichen“

    Interview
    29.Juni 2021
    Im Vorfeld der Betriebsratswahlen im kommenden Jahr schildern Mitglieder ihre Beweggründe, warum sie sich in der Mitarbeitervertretung engagieren. Den Anfang macht Stephan Bork vom Klinikum Kassel.

    Was motiviert Sie zur Arbeit im Betriebsrat?

    Stephan Bork: Meine Motivation war und ist immer Veränderung und Verbesserung, zunächst für die Ärztinnen und Ärzte und nun im Betriebsrat für alle an der Patientenversorgung teilnehmenden Berufsgruppen zu erreichen. Dies kann man idealerweise und mit aller Kraft sowie der notwendigen Konzentration vor allem als freigestelltes Mitglied im Betriebsrat. Letztendlich ist die Betriebsratsarbeit nur eine konsequente Weiterführung meiner parallel ausgeübten berufspolitischen Arbeit im Marburger Bund und als Delegierter in der Landesärztekammer Hessen.

    Warum ist der Betriebsrat wichtig?

    Bork: Die Tatsache, dass in Deutschland gesetzliche Regelungen existieren, welche es Betriebsräten ermöglicht, Interessen der Arbeitnehmer in einem Betrieb zu vertreten, weiter zu entwickeln und zu verbessern, sollte Grund genug sein.

    Was konnten Sie im Betriebsrat bewegen?

    Bork: Hinsichtlich meiner Bilanz, so ist sicherlich mein Hauptziel, sämtliche im neuen TV-Ärzte VKA (Tarifvertrag der Kommunalen Krankenhäuser) abgeschlossenen Vereinbarungen umzusetzen.

    Erreicht haben wir hier bei uns bisher wenig, neben der Bezahlung haben wir begonnen über eine vernünftige Arbeitszeiterfassung zu verhandeln. Alle weiteren im Tarifvertrag verankerten Beschlüsse sind noch nicht umgesetzt (u.a. Anzahl der durchschnittlichen Dienste und Wochenenden), weil diese in ihren Absichten sehr anspruchsvoll und gut aber in der Realität des klinischen Alltages nur nach und nach umsetzbar sind. 

    Was wir bereits erreicht haben ist die Entwicklung von flexiblen Arbeitszeitmodellen.

    Werden Sie wieder kandidieren? Wenn ja, warum?

    Bork: Ja, ich werde wieder kandidieren, da mir meine Arbeit Spass macht. Davon abgesehen habe ich noch nicht all das erreicht, was ich mir als Ziel gesetzt habe. Neben der Umsetzung des Tarifvertrages möchte ich weiter dafür streiten, die Qualität der Weiterbildung zu verbessern, ohne dass sich die Patientenversorgung verschlechtert. Auch das Miteinander aller medizinischen Berufsgruppen ist mir ein großes Anliegen, hier gibt es sicherlich Verbesserungspotential. Außerdem versuche ich in der nächsten Betriebsrat-Periode einen Nachfolger (aus meiner Berufsgruppe) zu finden und einzuarbeiten.

    Zur Person: Stephan Bork ist Betriebsratsmitglied am Klinikum Kassel. Zudem ist er Oberarzt in der Anästhesie in Kassel. Darüberhinaus ist er Delegierter der Landesärztekammer Hessen und Vorsitzender des Bezirksverbandes Kassel des MB Hessen.

    Autor: (mn)