• Jetzt kommt der Warnstreik

    Pressemitteilung
    Hessische Ärztinnen und Ärzte mobilisieren sich
    29.März 2019
    10. April wird an Hessens Kliniken gestreikt. Grund dafür ist das Scheitern der Verhandlungen zwischen dem Marburger Bund und den kommunalen Arbeitgeberverbänden (VKA) Mitte März in Berlin. Nachdem auch die dritte Verhandlungsrunde nicht die erhofften Ergebnisse brachte, kommt nun der Ernstfall.

    „Wir hatten uns eine offenere Haltung seitens des VKA gewünscht, und auf eine stärkere Annäherung gehofft. Die Angebote waren aber für uns in dieser Form letztlich nicht akzeptabel“, erklärt Dr. med. Kolja Deicke, Mitglied der Verhandlungskommission des Marburger Bundes.

    Ähnlich sieht es RA Andreas Wagner, Geschäftsführer des Marburger Bundes Hessen. „Wir konnten keine grundlegende Einigung erreichen. Dass wir nun die Verhandlungen für gescheitert erklären mussten und Vorbereitungen für Arbeitskampfmaßnahmen vorbereiten, ist daher nur konsequent“.

    Hintergrund waren die angestrebte Reform der tarifvertraglichen Regelungen im Bereitschaftsdienst, u.a. zur manipulationsfreien Zeiterfassung, verlässlicher Dienstplangestaltung und der Sicherstellung von zwei freien Wochenenden im Monat. Hinzu kommt eine Gehaltsforderung in Höhe von 5,0 Prozent.

    „Schlussendlich sind die Verhandlungen an der Weigerung des VKA gescheitert, mit dem Marburger Bund eine rechtsverbindliche Vereinbarung zur Absicherung der Tarifverträge zu schließen“, meint Dr. med. Susanne Johna, Landesverbandsvorsitzende des Marburger Bundes Hessen und macht noch einmal deutlich: „Und damit steht und fällt eben auch die Zukunft des Ärztetarifvertrages“.

    Eröffnet wird der geplante Streik mit einer Kundgebung in der Frankfurter Innenstadt. Vom Streik betroffen sind zunächst einzelne Kliniken in Hessen. Eine überregionale Ausweitung des Streiks ist in den kommenden Wochen geplant.

    Zuletzt gab es vor allem im Jahr 2006 hessenweite Streiks bei denen sich Ärztinnen und Ärzte für bessere Arbeitsbedingungen und für höhere Gehälter einsetzten.