• VKA sucht den offenen Konflikt

    Tarifrunde VKA
    13.März 2019
    Berlin/Hannover (PM/swa).
    In den Tarifverhandlungen für die rund 55 000 Ärztinnen und Ärzte in den bundesweit mehr als 500 kommunalen Krankenhäusern provozieren die Arbeitgeber den Abbruch der Gespräche. Das vorgelegte Angebot macht die Ärzte zu Bittstellern und bietet keine verbindliche Perspektive für die geforderte Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Kliniken. Die in Aussicht gestellte Gehaltserhöhung beträgt bei einer Gesamtlaufzeit von zweieinhalb Jahren lediglich 1,4 Prozent für 2019 und 0,83 Prozent für 2020. Die Verhandlungen betreffen auch mehrere Tausend Marburger-Bund-Mitglieder an rund 50 niedersächsischen Krankenhäusern.
    Foto: Marburger Bund Bundesverband
    Foto: Marburger Bund Bundesverband
    Kommunale Arbeitgeber stellen Ärztetarifvertrag in Frage

    „Bei allen Punkten, die unseren Mitgliedern in dieser Tarifrunde wichtig sind, stehen die Arbeitgeber auf der Bremse. Besonders empörend ist es, dass die Arbeitgeber das Recht der Mitglieder des Marburger Bundes auf eigenständige Tarifverhandlungen bestreiten und die dauerhafte Existenz des  Ärztetarifvertrages in Frage stellen", fasste Rolf Lübke, Verhandlungsführer des Marburger Bundes, zusammen.

    Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) weigert sich, mit dem Marburger Bund eine rechtsverbindliche Vereinbarung zur Absicherung der Tarifverträge zu schließen. Mit anderen Arbeitgebern hat der Marburger Bund solche Vereinbarungen auf der Grundlage einer Tarifsicherungsklausel geschlossen. Eine Grundsatzvereinbarung mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) soll verhindern, dass der Tarifvertrag der jeweils anderen Gewerkschaft durch eine etwaige Mehrheitsfeststellung im Betrieb verdrängt werden kann.

    Arbeitgeber blockieren alle wichtigen Punkte

    "Die VKA ist nicht bereit, die Arbeitsbedingungen der Ärztinnen und Ärzte zu verbessern", resümierte Sven De Noni, Geschäftsführer des Marburger Bundes Niedersachsen und Mitglied der MB-Verhandlungskommission. "Auch daraus können wir nur schlussfolgern: Die VKA will offensichtlich keine Einigung, sondern sucht den offenen Konflikt mit den Ärztinnen und Ärzten in den kommunalen Krankenhäusern“, verdeutlichte Rolf Lübke. Weder eine manipulationsfreie Arbeitszeiterfassung noch die geforderte Begrenzung der Bereitschaftsdienste werde garantiert

    Die Tarifgremien der Ärztegewerkschaft werden nun die Situation bewerten. Am morgigen Donnerstag tagt die Kleine Tarifkommission, am Samstag, 16. März, kommt die Große Tarifkommission zusammen und entscheidet über das weitere Vorgehen. "Unter diesen Umständen bleibt uns gar keine andere Möglichkeit, als unseren Tarifgremien die Ablehnung dieses Angebots zu empfehlen", sagte Rolf Lübke.

    Bleiben Sie informiert: www.vka-tarifrunde.de