• Bundesverband Patientensicherheit

    Sicherheitskultur etablieren
    15.Dezember 2021
    Hannover
    (swa). Anlässlich des Welttages der Patientensicherheit am 17. September 2021 hat sich der Bundesverband Patientensicherheitsbeauftragter Deutschland gegründet. Zur Sprecherin des dreiköpfigen Vorstandes wurde Dr. Maria Ines Cartes Febrero, MBA gewählt. Die Ärztin und Betriebswirtin ist Patientensicherheitsbeauftragte an der Medizinischen Hochschule Hannover. Sie leitet dort die Stabstelle Medizinische Prozess- und Patientensicherheit und ist langjähriges Marburger-Bund-Mitglied. Wir haben mit ihr gesprochen.
    Logo BPS Deutschland
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    Frau Dr. Cartes, zunächst einmal herzliche Glückwünsche zu Ihrer neuen Aufgabe! Was genau sind die Aufgaben der Patientensicherheitsbeauftragten?

    Dr. Cartes: Die wichtigste Aufgabe sollte die weitere Etablierung der Sicherheitskultur in der Einrichtung sein, zudem auch die Koordination und Unterstützung aller Tätigkeiten, um die Patientensicherheit zu verbessern. Die kontinuierliche Optimierung der Patientensicherheit sollte eine strategische Aufgabe jeder Einrichtung sein, dafür werden Methoden wie Qualitätsmanagement, Risikomanagement, Beschwerdemanagement, Prozess- und Projektmanagement angewandt. Jede Abteilung, jeder Mitarbeiter, egal welcher Berufsgruppe, ist für Patientensicherheit zuständig. Diese unzähligen Einzelaktionen sind effektiver und effizienter, wenn sie zielgerichtet gebündelt werden.

    Warum braucht es einen Bundesverband der Patientensicherheitsbeauftragten –BPS?

    Dr. Cartes: Der Verband will als Sprachrohr in alle Richtungen für Patientensicherheitsbeauftragte aus allen, mit dem Gesundheitssystem in Verbindung stehenden Gremien und Branchen wirken. Hierdurch soll der Patientensicherheit in Deutschland mehr Gewicht erlangen und ein Austausch von Fachexpertise gewährleistet werden. Die Mitglieder sind erfahrene, qualifizierte und tätige Patientensicherheitsbeauftragte.

    Was hat Sie und den Bundesverband in den ersten Wochen vor allem beschäftigt?

    Dr. Cartes: Die erste Aufgabe war eine Satzung im gemeinsamen Konsens zu erstellen. Patientensicherheitsbeauftragte haben ähnliche Qualifikationen, kommen jedoch aus verschiedenen Berufsgruppen. Deshalb war es uns wichtig, sie zu vereinen damit der Fachaustauch möglich ist. Weitere Aktivitäten sind verbunden mit der Bildung des Vereins – eine Webseite erstellen, die Mitglieder motivieren und viele organisatorische Aufgaben. Wir brauchen eine solide Basis, um nächstes Jahr optimal arbeiten zu können.

    Welche Pläne und Ziele wollen Sie zu allererst verwirklichen?

    Dr. Cartes: Wichtig wird es sein ein fachliches Netzwerk aufzubauen, um die Kompetenzen der Mitglieder zu stärken sowie den fachliche Austausch – virtuell, aber auch im Rahmen von Tagungen zu ermöglichen. Wir planen Arbeitsgruppen, die bestimmte Themen für die Mitglieder erarbeiten werden.

    Langfristig soll die Position und Qualifikation der Patientensicherheitsbeauftragte definiert sein, weil Patientensicherheit keine Methode wie Risikomanagement oder Qualitätsmanagement ist. Patientensicherheit ist eine Aufgabe und diese Aufgabe sollte in jeder Einrichtung verankert sein.

    Vielen Dank Frau Dr. Cartes, wir wünschen Ihnen viel Schaffenskraft für die kommenden Aufgaben.

     


    Kontakt: Dr. med. Maria Ines Cartes Febrero
    Mobil: +49 170 380 12 04
    Cartes.Maria@mh-hannover.de
    www.bps-deutschland.eu