• Leukämie kennt keinen Lockdown

    Drei Fragen an Dr. Marlena Robin-Winn
    Hannover
    Zum 11. Mal schwimmen kleine und große Quietscheenten in Hannover für den guten Zweck um die Wette. Auch der Marburger Bund Niedersachsen hat erneut eine der 100 Big Ducks adoptiert und drückt ihr die Daumen für das Entenrennen des Norddeutschen Knochenmark- und Stammzellspender-Registers – NKR. Am 13. August, dem vorletzten Tag des Maschseefestes, findet das Charity-Event nach zweijähriger Pause wieder statt. Wie sich der Kampf gegen Blutkrebs in der Pandemie gestaltet, berichtet NKR-Geschäftsführerin Dr. Marlena Robin-Winn. Die Fragen stelle Stephanie Hübner, Pressereferentin beim Marburger Bund Niedersachsen.
    Kleine und große Enten werben am 13. Juli um Unterstützung beim Kampf gegen Blutkrebs. Foto: Rainer Dröse
    Kleine und große Enten werben am 13. Juli um Unterstützung beim Kampf gegen Blutkrebs. Foto: Rainer Dröse

    MBZ: Leukämie macht keine Pandemie-Pause. Wie hat sich die Arbeit des NKRs in den letzten 2,5 Jahren verändert?

    Dr. Marlena Robin-Winn: Sie haben es sehr zutreffend formuliert: Leukämie kennt keinen Lockdown. Insofern hat sich unsere Arbeit durch die Pandemie wirklich verändert, denn die Herausforderungen sind gewachsen. Die Anfragen nach Hilfe für Blutkrebs-Patienten sind unverändert dringend. Aber wir konnten in dieser Zeit keine öffentlichen Typisierungsaktionen durchführen und auch keine Charity-Events mit vielen Menschen veranstalten, um Unterstützung für die Ersttypisierungen zu erhalten, die durch Spendengelder finanziert werden müssen. Daher sind wir sehr glücklich, dass der Countdown für das beliebte und für uns als Spendenakquise sehr wichtige Entenrennen wieder läuft und freuen uns, dass der Zuspruch von Sponsoren und Unterstützern wie dem Marburger Bund trotz der Einschränkungen durch die Pandemie gut ist.

    MBZ: Welche Auswirkungen gab es auf Neuregistrierungen und Stammzellspenden?

    Dr. Marlena Robin-Winn: In den letzten zwei Jahren haben wir etwa 40 Prozent weniger Spendenwillige registrieren können. Obwohl wir anbieten, Typisierungssets für zuhause zu verschicken und jeder den Test mit den Wattestäbchen leicht selbst durchführen kann, war die Bereitschaft zu helfen in Lockdown-Zeiten deutlich geringer. Eine verstärkte digitale Kommunikation konnte nicht auffangen, dass die Menschen auf andere Dinge konzentriert waren. Jetzt, wo persönliche Treffen wieder möglich sind, ändert sich das glücklicherweise.

    MBZ: Welche Möglichkeiten gibt es, Ihre Arbeit zu unterstützen?

    Dr. Marlena Robin-Winn: Jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren, der noch nicht bei uns im NKR oder in einer anderen Spenderdatei registriert ist, sollte sich typisieren lassen. Wer nicht auf diesem Weg potenzieller Lebensretter werden kann, den oder die bitten wir, uns durch Geldspenden zu unterstützen. Die Laborkosten jeder Ersttypisierung betragen 35 Euro, Geld, das von keiner Krankenkasse oder der öffentlichen Hand erstattet wird. Daher hilft jeder Cent.
    Aktuell laufen bei uns intensive Suchaktionen nach den „genetischen Zwillingen“ für einige ganz junge Patienten, und wir können jede Art von Hilfe sehr gut gebrauchen, um Leben zu retten.

    Das kann auch Spaß machen. Kommen Sie bitte alle am 13. August zum Entenrennen. Feuern Sie und alle Ihre Kolleginnen und Kollegen Ihre Marburger Bund-Big Duck an oder adoptieren Sie im Vorfeld persönlich eine kleine flotte Race Duck. 

    MBZ: Vielen Dank für das Interview und alles Gute!


    Informationen und Spenden:
    www.nkr.life

    Hannoversche Volksbank
    NKR e. V.
    IBAN: DE27 2519 0001 0555 5507 00
    BIC: VOHADE2HXXX

    Sparkasse Hannover
    NKR e. V.
    IBAN: DE21 2505 0180 0000 1977 00
    BIC: SPKHDE2HXXX