• Unsere Interessen brauchen eine starke Stimme in der Kammer

    Interview mit Niedersachsens Ärztekammer-Präsidentin Dr. Martina Wenker
    01.Dezember 2020
    Hannover
    Hannover. Die Wahl ist eröffnet: Bis zum 14. Dezember können Sie als Teil der 43.000 wahlberech-tigten Ärztinnen und Ärzte über die künftige Besetzung Ihres Parlaments - der Kammerversammlung der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) – mitentscheiden. Über die Bedeutung der Wahl, den Mar-burger Bund im Ärzteparlament sowie aktuelle Kammerthemen, hat Dr. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, mit Anna Dierking gesprochen. Dr. Martina Wenker kandidiert auf der Liste Marburger Bund Hildesheim im Wahlkreis Göttingen/Hildesheim.
    Dr. Martina Wenker, Präsidentin Ärztekammer Niedersachsen
    Dr. Martina Wenker, Präsidentin Ärztekammer Niedersachsen

    Frau Dr. Wenker, warum ist es so wichtig, sich an der Kammerwahl zu beteiligen?

    Als Ärztinnen und Ärzte genießen wir das große Privileg, Dinge, die uns direkt betreffen, selbst zu regeln. Was viele nicht wissen: Das Ärzteparlament trifft wichtige Entscheidungen für den Berufsalltag jeder/s Einzelnen von uns. Von der Gestaltung unserer ärztlichen Weiter- und Fortbildung, über die sachkundige Beratung des Landes Niedersachsen bei der Krankenhausplanung bis zur Sicherung der Altersversorgung. Das Wahlrecht ist ein hohes Recht, von dem jede/r Gebrauch machen sollte.

    Warum ist der Marburger Bund die beste Wahl?

    Nur der Marburger Bund vertritt die Interessen angestellter und beamteter Ärztinnen und Ärzte in der Kammerversammlung Niedersachsen. Aktuell gibt es in der Kammerversammlung mehr Niedergelassene als angestellte Ärztinnen und Ärzte, obwohl wir Angestellten und Beamteten in Krankenhäusern, Praxen, MVZ, Behörden und Ämtern sowie im ÖGD in Niedersachsen die Mehrheit sind. Naturgemäß unterscheiden sich hier die Interessen. Es liegt an Ihnen, das Mehrheitsverhältnis der Vertretung in der ÄKN zu ändern. Sorgen Sie mit Ihren drei Stimmen für den Marburger Bund dafür, dass wir den künftigen berufspolitischen Kurs der Ärztekammer maßgeblich in unserem Sinn mitbestimmen können!

    Bereits vor der Covid-19-Krise war der ärztliche Alltag geprägt durch hohe Verantwortung, Arbeitslast und Überstunden. Wie kann die ÄKN besonders zu Zeiten von Corona Entlastung schaffen?

    Nur mit einem starken Mandat von allen angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzten können wir unsere Interessen gegenüber Politik, Landesregierung und Medien erfolgreich vertreten! Seit Beginn der Covid-19-Krise setzen sich VertreterInnen der Kammer öffentlich mit starker Stimme ein für ausreichend Schutzmaterialien und Testmöglichkeiten sowie rasche Testergebnisse, gegen weitere Belastungen durch Aussetzen von Arbeitszeitgrenzen oder Ausdehnen von Arbeitszeiten, für eine spürbare Entlastung von Bürokratie sowie klare Konzepte bei regionalen Versorgungsengpässen.  

    Welche Themen priorisieren Sie, Frau Dr. Wenker, für die kommende Legislaturperiode?

    Als wichtigstes Ziel für die Legislaturperiode von 2021 bis 2026 sehe ich die Umsetzung der im Juli 2020 in Kraft getretenen neuen Weiterbildungsordnung, übrigens nach maßgeblicher Vorarbeit durch Delegierte des MB Niedersachsen. Die Einführung der kompetenzbasierten Weiterbildung mit E-Logbuch, Train-the-trainer-Seminaren sowie verpflichtender Evaluation steht ganz oben auf der Agenda. Persönlich möchte ich mich - gerne erneut als Präsidentin der ÄKN – einsetzen für mehr Medizinstudienplätze in Niedersachsen, eine deutliche Stärkung des ÖGD sowie eine angemessene Krankenhausfinanzierung.

    Herzlichen Dank für das Gespräch, Frau Dr. Wenker. Bleiben Sie gesund!