• Deutsches Medizinistudierenden Sinfonieorchester

    Musikermedizin? Musik als Medizin!
    29.Oktober 2020
    Göttingen
    Was machen Medizinstudierende eigentlich in ihrer Freizeit? Manche denken vielleicht, sie treffen sich mit Freunden, feiern, machen Sport oder chillen einfach. Einige Studierende stellten jedoch fest, dass recht viele Medizinerinnen und Mediziner die Leidenschaft für klassische Musik teilen. Studierende der Berliner Charité gründeten deshalb 2018 das Deutsche Medizinstudierenden Sinfonieorchester – DMSO. Dieses verbindet junge Menschen mit Interesse an beidem – Medizin und Musik – und ist ein bundesweites Projektorchester in Kooperation mit der Deutschen Ärztephilharmonie.
    Deutsches Medizinistudierenden Sinfonieorchester Foto: DMSO
    Deutsches Medizinistudierenden Sinfonieorchester Foto: DMSO

    Jedes Semester findet seitdem eine Arbeitsphase des Orchesters in einer der Städte, die eine medizinische Fakultät beherbergen, statt. Medizinstudierende aus ganz Deutschland erarbeiten eine Woche lang Werke auf hohem musikalischem Niveau. Bei einem Abschlusskonzert werden diese der Öffentlichkeit präsentiert, in der zurückliegenden Zeit bereits sehr erfolgreich in Berlin, Erlangen, Tübingen und Leipzig.

    Dieses Jahr sollte die Arbeitsphase im Frühjahr in Göttingen stattfinden. Doch das sorgfältig geplante Vorhaben musste leider wegen der Pandemiesituation kurzfristig abgesagt werden. Es war jedoch glücklicherweise möglich, im Oktober eine etwas alternative Neuauflage zu organisieren: Statt eines Orchesterkonzerts wurden kammermusikalische Werke – u. a. von Haydn, Mozart, Schumann und Humperdinck – in kleinen Ensembles unter strengen Hygieneauflagen erarbeitet. Mehrere Studierende der Musik unterstützten als angehende Profis die Ensembles bei der Erarbeitung der Werke als Dozentinnen und Dozenten.

    Das Konzert als Abschluss der Arbeitsphase fand schließlich in kleinem Rahmen am 10. Oktober in Göttingen statt und war binnen kürzester Zeit vollständig ausgebucht. „Die Menschen sehnen sich nach ‚echter‘ Musik, die nicht aus dem Lautsprecher kommt, nach einer so langen Corona-Zwangspause“, berichtet Mareike Lüdtke aus dem Organisationsteam. „Auch wir freuen uns sehr, dass wir endlich wieder in Person zusammen spielen können und hoffen, ein bisschen dieser Freude auf unsere Zuhörerinnen und Zuhörer übertragen zu haben“, ergänzt ihre Mitstreiterin Merle Göben.

    Das Projekt gelang unter erschwerten Bedingungen nur durch die großzügige Unterstützung u. a. des Marburger Bundes Niedersachsen, dem an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt sei.

    Die nächste Phase wird aller Voraussicht nach im Herbst 2021 in Hannover/Hildesheim stattfinden. Dort freuen wir uns, wieder mit Menschen zusammenzukommen, die die gleichen Interessen teilen, und mit geballter Energie und Motivation erneut ein hervorragendes Konzertprogramm zu erarbeiten.

     

    BU: Medizinstudierende engagieren sich bei bundesweitem Musikprojekt – trotz Corona.