Aufgrund der Corona-Situation bieten wir die Fortbildung parallel als Online-Seminar an.
Im medizinischen Alltag stoßen Ärztinnen und Ärzten regelmäßig an die Grenzen ihrer psychischen Belastbarkeit – oder müssen sie sogar überwinden.
Dramatische Todesfälle, lebensgefährliche Situationen und Behandlungsfehler sind nur einige der Auslöser, die zu akutem psychischen Stress führen können. Ein Austausch zu diesen Akutsituationen findet selten statt, die Ärztinnen und Ärzte sind mit der Bewältigung weitgehend alleingelassen. Auch bei routinierten Mitarbeitenden kann es durch solche Extremsituationen zur sekundären Traumatisierung kommen.
Strukturierte Konzepte, um mit schwerwiegenden Ereignissen umzugehen, wie es sie für Rettungsdienste und Feuerwehren gibt, fehlen für die Ärzteschaft bisher weitgehend. Es ist notwendig die direkt am Patienten arbeitenden Kolleginnen und Kollegen zu stärken, da sie in erster Linie die Qualität der Arbeit und damit die Sicherheit für den Patienten garantieren.
Das Peer-Support-System will hier Abhilfe schaffen. Ein Peer als "Gleicher unter Gleichen" ist niederschwelliger Ansprechpartner mit zusätzlicher Kompetenz im Umgang mit Krisen und potentiell traumatisierenden Situationen. Er hilft Kolleginnen und Kollegen bei möglichen traumatisierenden und belastenden Situationen im Krankenhaus, frühzeitig Risikoverläufe zu erkennen und fungiert als Lotse in ein Netzwerk aus psychosozialer Unterstützung.
Dr. med. Andreas Schießl stellt an diesem Abend Erfahrungen aus dem Pilotprojekt zur kollegialen Unterstützung bei schwerwiegenden Ereignissen vor und vermittelt den Teilnehmenden Lösungsansätze.
Die Veranstaltung ist bei der Ärztekammer Niedersachsen mit drei Punkten als Fortbildung zertifiziert. Eine Anmeldung ist erforderlich.