

Die UEFA definiert Fairplay in Artikel 3.01 ihres Fairplay-Reglements als:
„Handeln nach ethischen Grundsätzen, die insbesondere dem Konzept des … Erfolgs um jeden Preis entgegenstehen, die Integrität und Chancengleichheit aller Teilnehmer fördern und die Achtung der Persönlichkeit und Würde aller … Beteiligten betonen.“
Genauso verstehen wir im Marburger Bund unsere Tarifarbeit: nicht Erfolg um jeden Preis suchen, sondern für beide Seiten tragfähige Lösungen finden – auf Augenhöhe und mit ethischem Anspruch. Dieses Prinzip spiegelt die Haltung unserer Mitglieder.
Fairness aber beruht auf Vertrauen – Vertrauen in die Verlässlichkeit des Gegenübers. Franz Josef Strauß zitierte gern römisches Recht: „Pacta sunt servanda.“ [Verträge sind einzuhalten.] Das sollte auch heute gelten: Was vereinbart ist, muss umgesetzt werden.
Leider stellen wir zunehmend fest: die öffentliche Hand selbst – in Gestalt von TdL und VKA – hält sich nicht an von ihr abgeschlossene Tarifverträge.
„Besonders eklatant und gerade aktuell: Viele Universitätskliniken ignorieren bei der Erfassung und Vergütung der Arbeitszeit sowohl den Tarifvertrag als auch das Arbeitszeitgesetz." empört sich Dr. Andreas Botzlar, wiedergewählter Vorsitzender des Marburger Bundes Bayern.
"Auch die Verschleppungstaktik der VKA bei den Tarifverhandlungen, deren Abschluss sich über Monate hingezogen hat, ist mehr als schlechter Stil. Es ist schlicht ein Skandal, wie sich die Vertreter der öffentlichen Hand verhalten. Was ist ein Rechtsstaat wert, in dem sich öffentliche Arbeitgeber offen über Verträge und Gesetzte hinwegsetzen und in dem deren Arbeitgeberorganisationen diesem Treiben bestenfalls untätig zusehen?“ fragt Botzlar.
„Wir brauchen die Rückkehr zur Redlichkeit. Wir brauchen die Rückkehr zum Fair Play.“
