• Landarztquote in Bayern ist keine Lösung für Ärztemangel

    Pressemitteilung
    Presseinformation vom 03.04.2017
    03.April 2017
    München – Ob eine Landarztquote den gewünschten Effekt erzielen wird, mehr junge Mediziner als Hausärzte in ländliche Regionen zu locken, wird von vielen Seiten bezweifelt. Sicher beurteilt werden kann das frühestens in zwölf Jahren. Denn so lange dauert das Studium der Humanmedizin mit anschließender Facharztweiterbildung mindestens. „Man kann nicht ernsthaft von Abiturienten erwarten, dass sie sich bereits vor ihrem Studienbeginn für ihre Weiterbildung nach Studienende entscheiden. Die meisten Medizinstudierenden wechseln während ihres Studiums ihre Präferenzen mehrfach und festigen erstmals bei der Famulatur und später im Praktischen Jahr, also im letzten Studienabschnitt, ihren Berufswunsch“, fasst Aljoscha Schmidt, Vorsitzender der Studenten im MB Bayern, seine Zweifel an der Zweckmäßigkeit der Landarztquote zusammen. In Deutschland gibt es neben der Weiterbildung zum Hausarzt 32 verschiedene Facharztrichtungen. Zumal es nicht ganz unüblich ist, dass Ärztinnen und Ärzte während ihrer Weiterbildung ihre ursprünglich angestrebte Fachrichtung nochmals wechseln.

    Der MB hat natürlich Verständnis dafür, dass Bayern als betroffenes Flächenland zu den ersten gehört, das Anreize aus dem verabschiedeten Masterplan ergreift, um dem Ärztemangel entgegenzuwirken. Bedauerlicherweise konnte für die naheliegende Lösung, die Anzahl der Medizinstudienplätze zu erhöhen, weder eine Mehrheit noch eine Finanzierung gefunden werden.