• „Spitzenmedizin gibt’s nicht zum Discounttarif“

    Pressemitteilung
    Warnstreik an Unikliniken: Protestmarsch und Kundgebung in München
    07.März 2024
    Nach vier ergebnislosen Verhandlungsrunden mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) ruft der Marburger Bund die Ärztinnen und Ärzte an den 23 Universitätskliniken zu einem ganztägigen bundesweiten Warnstreik für Montag den 11. März auf. In Bayern sind sechs Unikliniken sowie das Deutsche Herzzentrum betroffen.
    „Spitzenmedizin gibt’s nicht zum Discounttarif“
    „Spitzenmedizin gibt’s nicht zum Discounttarif“

    In München findet am Montag ein Protestmarsch der bayerischen Uni-Ärztinnen und -Ärzte zum Marienplatz statt. Der Protestzug startet 11:30 Uhr am Maxmonument, in der Nähe des Landtags.

    Unikliniken sind Schlusslicht bei Arztgehältern

    „An den Unikliniken werden schwerstkranke Patienten versorgt. Die Ärztinnen und Ärzte haben es mit hochkomplexen Fällen zu tun. Zur Krankenversorgung kommt noch Forschung und Lehre. Trotz dieser Dreifachbelastung und den im Vergleich zu anderen Krankenhausträgern längsten Wochenarbeitszeiten sind die Unikliniken Schlusslicht bei den Ärztegehältern. Spitzenmedizin gibt’s nicht zum Discounttarif“, kritisiert Dr. Andreas Botzlar, Vorsitzender des MB Bayern. „In den Unikliniken reiht sich eine Überstunde an die andere, immer mehr Regelarbeit findet in den Abendstunden statt – dieser Entwicklung können wir nicht tatenlos zusehen“, so Dr. Botzlar weiter.

    Laut Marburger Bund spielt die TdL ein falsches Spiel. „Während sie öffentlich Verständnis für die Situation der Ärztinnen und Ärzte in den Unikliniken äußert, lässt sie am Verhandlungstisch jede Bereitschaft zu einer fairen Vereinbarung vermissen. Das können und das werden unsere Mitglieder nicht unbeantwortet lassen“, erklärt Dr. Botzlar.

    Der Marburger Bund fordert deshalb in dieser Tarifrunde höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen. Auch vor dem Hintergrund des Gehaltsabstandes zu anderen Klinikträgern fordert er linear 12,5 Prozent mehr Gehalt bezogen auf ein Jahr. Der Zunahme von Schicht- und Wechselschichtarbeit will er mit Begrenzungen begegnen.

    Der in Rede stehende Tarifvertrag (TV-Ärzte) erstreckt sich in Bayern auf mehr als 5.000 Ärztinnen und Ärzte in sieben Kliniken. Durch den Warnstreik wird es am Montag zu Einschränkungen in den sechs bayerischen Universitätskliniken und dem Deutschen Herzzentrum kommen, beispielsweise bei nicht dringlichen, verschiebbaren Operationen. Außerdem ist um den Altstadtring durch den Protestmarsch ab 12:00 Uhr mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.

    Um die Notfallbehandlung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten, hat der Marburger Bund den jeweiligen Kliniken den Abschluss von Notdienstvereinbarungen angeboten. Die Klinikleitungen sind verpflichtet, eine Notbesetzung zu gewährleisten.

    Weitere Informationen unter www.tdl-tarifrunde.de.

    Gern vermitteln wir Ihnen konkrete Ansprechpartner in den einzelnen Kliniken.

    Kontakt:
    Marburger Bund Bayern
    Karin Lange
    Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Tel.: 089 4520501-30 (mobile Weiterleitung)
    lange@mb-bayern.de