• Unikliniken: Allein 2.000 Ärztinnen und Ärzte aus Bayern beteiligen sich am bundesweiten Warnstreik

    Pressemitteilung
    30.Januar 2024
    Einschränkungen in der Versorgung – Lokale Aktionen in München und Würzburg
    Mehrere Tausend Ärztinnen und Ärzte haben heute an Universitätskliniken ihre Arbeit niedergelegt. Allein zur zentralen Warnstreik-Kundgebung des Marburger Bundes in Hannover kamen rund 5.000 Streikende aus dem ganzen Bundesgebiet. Aufgerufen waren 23 Universitätskliniken, darunter auch sechs bayerische Kliniken. Betroffen sind Augsburg, Würzburg, Erlangen, Regensburg, TU München, LMU München sowie das Deutsche Herzzentrum.
    In den bisher drei Verhandlungsrunden hat sich die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) geweigert, den Forderungen der Ärztinnen und Ärzte nach grundlegenden Verbesserungen ihrer Tarif- und Arbeitssituation zuzustimmen.
    Warnstreik in Hannover
    Warnstreik in Hannover

    „Die Länder wollen nicht der Tatsache ins Auge sehen, dass die Universitätskliniken immer weiter ins Hintertreffen geraten – bei den ärztlichen Gehältern wie auch bei den Arbeitsbedingungen. Die vielfach von den Ärztinnen und Ärzten zu leistende Dreifachbelastung aus Krankenversorgung, Forschung und Lehre erfährt nicht die Wertschätzung, die sie verdient“, forderte der 2. Vorsitzende des Marburger Bundes, Dr. Andreas Botzlar. „Es kann nicht sein, dass von den Ärztinnen und Ärzten in den Universitätskliniken ein Spitzenplatz in der Medizin erwartet wird, ihnen aber im Gehaltsgefüge der Tabellenkeller zugewiesen wird. Die Länder müssen jetzt endlich aus dem Knick kommen und in den Verhandlungen die Bereitschaft zeigen, mit uns grundlegende Verbesserungen zu vereinbaren“, so Botzlar weiter.

    Der Marburger Bund fordert höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen. Auch vor dem Hintergrund der weiterhin spürbaren Preissteigerungen fordert er linear 12,5 Prozent mehr Gehalt bezogen auf ein Jahr.

    Mit dem Warnstreik will der Marburger Bund auf die schlechten Arbeitsbedingungen an den Unikliniken aufmerksam machen. Die Streikbereitschaft ist vor allem in Bayern sehr hoch. 2000 streikwillige vor allem junge Ärztinnen und Ärzte werden morgen ihre Arbeit niederlegen.

    Es wird durch den Warnstreik zu Einschränkungen in den bestreikten Universitätskliniken kommen, beispielsweise bei nicht dringlichen, verschiebbaren Operationen. Um die Notfallbehandlung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten, bietet der Marburger Bund den jeweiligen Kliniken den Abschluss von Notdienstvereinbarungen an. Die Klinikleitungen sind verpflichtet, eine Notbesetzung zu gewährleisten.

    An einigen Standorten in Bayern fanden begleitende Aktionen statt. Über 700 Leute kamen allein in München zusammen und sendeten ein solidarisches Zeichen an die Streikenden in Hannover.

    Kontakt:

    Karin Lange
    Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

    Marburger Bund Bayern
    Bavariaring 42
    80336 München

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    Fax: 089-45 20 50 110

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