• 29. April: Warnstreik - MB SH rechnet mit reger Beteiligung

    MB-Bundesvorsitzender Rudolf Henke spricht bei Auftaktkundgebung in Kiel
    28.April 2019
    Mit einer regen Beteiligung rechnet der Marburger Bund Schleswig-Holstein (MB SH) an dem für morgen geplanten Warnstreik der Ärztinnen und Ärzte an den Kommunalen Krankenhäusern und im Öffentlichen Gesundheitsdienst der Kommunen in Schleswig-Holstein. MB SH-Vizevorsitzende Dr. Joachim Schur: „Die Kolleginnen und Kollegen in den Krankenhäusern arbeiten bis an ihre Belastungsgrenze und darüber hinaus. Viele Ärzte flüchten in die Teilzeit, weil sie die Hundert-Prozent-Belastung nicht mehr aushalten. Das ist nicht länger akzeptabel. Deshalb werden die Ärztinnen und Ärzte ihren berechtigten Forderungen durch den Warnstreik morgen den nötigen Nachdruck verleihen.“

    Bei der Auftaktkundgebung, die am Montag, 29. April ab 11 Uhr auf dem Kieler Rathausplatz beginnt, spricht auch der Bundesvorsitzende des Marburger Bundes, Rudolf Henke.

    Nach der Kundgebung wird ein Demonstrationszug durch die Kieler Innenstadt ziehen. Die geplante Route verläuft über den Asmus Bremer Platz über den Alten Markt zur Reventlouallee. 

    Zum Warnstreik aufgerufen sind rund 2.000 Ärztinnen und Ärzte an 13 schleswig-holsteinischen Krankenhäusern, die sich entweder in kommunaler Trägerschaft befinden oder an denen Ärzte auf Grundlage des Tarifvertrags TV-Ärzte/VKA angestellt sind sowie Ärztinnen und Ärztinnen im Öffentlichen Gesundheitsdienst der Kommunen. 

    Sogenannte Notdienstvereinbarungen gewährleisten die übliche Wochenendbesetzung in den Kliniken, so dass alle Notfälle behandelt werden können.

    Forderungen des Marburger Bundes
    Der Marburger Bund fordert für die Ärztinnen und Ärzte in den Kommunalen Krankenhäusern eine Reform der Regelungen zum ärztlichen Bereitschaftsdienst und will eine verlässliche Planbarkeit der Dienste, klare Höchstgrenzen und zwei freie Wochenenden im Monat tarifvertraglich festschreiben. Ein zentraler Punkt dabei ist die Arbeitszeitdokumentation, die in vielen Krankenhäusern von pauschalen und nachträglichen Kappungen der geleisteten Arbeitszeit geprägt ist. Der Marburger Bund fordert daher, dass die Anordnung von Bereitschaftsdienst zukünftig nur unter der weiteren Voraussetzung zulässig ist, dass die Arbeitszeiterfassung automatisiert, manipulationsfrei und durch den Marburger Bund lizenzierte Systeme erfolgt. Im Hinblick auf die weitere Tarifentwicklung fordert der Marburger Bund eine lineare Gehaltserhöhung um fünf Prozent und die tarifvertragliche Gleichstellung der Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst. 

    Die 4. Tarifverhandlungsrunde findet am Donnerstag (2. Mai) in Berlin statt.