• Das Neun-Punkte-Programm

    04.September 2017

    Der Marburger Bund Schleswig-Holstein will der ARbeit der schleswig-holsteinischen Ärztekammer eine neue Richtung geben - engagiert, mutig und orientiert an den sich stetig veränderten Rahmenbedingungen für Ärztinnen und Ärzte. Wir stehen für eine aktive Kammer, die sich für die Interessen aller angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte im Land einsetzt. Dabei setzen wir auf die enge Zusammenarbeit aller Berufsgruppen.

    Wofür wir stehen:

    1. FÜR ECHTE WEITERBILDUNG
    Wir wollen die Qualität der Weiterbildung in den Krankenhäusern, MVZ und Praxen sichern. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass der Ablauf der Weiterbildung klar strukturiert mit vereinbarten Rotationen erfolgt. Das bedingt die konsequente Sanktionierung schlechter Weiterbildung durch die Landesärztekammer. Wir fordern, dass die Weiterbildung unabhängig von ökonomischen Zwängen durchgeführt werden kann. Bei der Novellierung der Weiterbildungsordnung befürworten wir das elektronische Logbuch sowie erfahrene Ärztinnen und Ärzte, die als Mentoren fungieren und sich neben der Patientenversorgung schwerpunktmäßig um die Weiterbildung kümmern. Dafür fordern wir mehr Train-the-Trainer-Kurse für Weiterbildungsbefugte und einen regelmäßigen Austausch der Ärztekammer mit den Sprechern der sich in Weiterbildung befindlichen Ärztinnen und Ärzte.

    Der Marburger Bund Schleswig-Holstein setzt sich ein für:

    • die Unterstützung durch Mentoren
    • die Elektronische Dokumentation
    • eine funktionierende Rotation

     

    2. FÜR DIE KOSTENFREIE FACHARZTPRÜFUNG
    Wir wollen die Gebühren für die erste Facharztprüfung in Schleswig-Holstein abschaffen.

     

    3. FÜR STARKE ÄRZTINNEN
    Zwei von drei Studienanfängern im Fach Humanmedizin sind heute weiblich. Deshalb fordern wir mehr neue Wege zur Vereinbarkeit von Familie und beruflichem Fortkommen. Wir setzen uns dafür ein, dass Weiterbildung in Teilzeit ermöglicht wird. Wir fordern die Unterstützung beim Wiedereinstieg nach Elternzeit zum Beispiel durch Einarbeitungszeiten oder Schulungen.

    Der Marburger Bund Schleswig-Holstein setzt sich ein für:

    • verbesserte Karrierechancen
    • Wiedereinstiegsprogramme nach Elternzeit
    • die Ermöglichung von Weiterbildung in Teilzeit

     

    4. FÜR FAMILIE UND BERUF UNTER EINEN HUT
    Damit Ärztinnen und Ärzte in einem gesunden Gleichgewicht leben können, fordern wir verlässliche Dienstpläne und planbare Arbeitszeiten. Nur so ist eine bessere Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben zu realisieren. Wir treten ein für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch familienfreundliche Rahmenbedingungen wie eine zuverlässige Kinderbetreuung.

    Der Marburger Bund Schleswig-Holstein setzt sich ein für:

    • verlässliche Dienstpläne
    • planbare Arbeitszeit
    • zuverlässige Kinderbetreuung

     

    5. WENIGER BÜROKRATIE DURCH DIGITALISIERUNG
    Der technologische Fortschritt in der Gesundheitsversorgung muss stärker genutzt werden, um bürokratische Prozesse zu minimieren. Deshalb setzen wir uns ein für die elektronische Patientenakte und ein papierloses Krankenhausinformationssystem mit Tablet und Smartphone. Der Dokumentationsaufwand muss minimiert und effizienter gestaltet werden. Dabei spielt eine intelligente Software eine maßgebliche Rolle. Wir befürworten die telemedizinische Vernetzung, weil die Vernetzung von Ärztinnen und Ärzte aus verschiedenen Krankenhäusern und Praxen über einen kurzen Draht die Qualität der Versorgung steigert. 

    Der Marburger Bund Schleswig-Holstein setzt sich ein für:

    • die elektronische Patientenakte
    • intelligente Software
    • die telemedizinische Vernetzung

     

    6. PATIENTENVERSORGUNG BESSER ORGANISIERT
    Telemedizinische Anwendungen sind ein fester Bestandteil der Versorgung in Schleswig-Holstein. Wir sind überzeugt, dass wir die Fernbehandlung als ärztliche Aufgabe selbst in die Hand nehmen müssen. Deshalb wollen wir die Fernbehandlung seriös und unter Wahrung der berufsrechtlichen Rahmenbedingungen regeln. Wir setzen uns ein für die Vernetzung der ambulanten und stationären Versorgung. Unser Ziel ist die flächendeckende Umsetzung der integrierten Notfallversorgung, um die bestmögliche Patientenversorgung nachhaltig zu sichern. 

    Der Marburger Bund Schleswig-Holstein setzt sich ein für:

    • die Regelung der Fernbehandlung
    • die integrierte Notfallversorgung
    • die Vernetzung der ambulanten und stationären Versorgung

     

    7. MEHR ZEIT FÜR PATIENTEN
    Wir sprechen uns für eine geregelte Delegation von Leistungen aus, die nicht den Kernbereich der ärztlichen Tätigkeit betreffen. Deswegen unterstützen wir die Einführung neuer Berufsbilder wie den Physican Assistant, einem medizinischen Assistenzberuf. Eine Substitution ärztlicher Leistungen lehnen wir grundsätzlich ab, da die ärztliche Verantwortung im Interesse der Versorgungsqualität nicht teilbar ist. Wir wollen, dass Ärztinnen und Ärzte nicht länger dem ökonomischen Druck in der Patientenversorgung ausgesetzt sind. Monetäre Anreize im Gesundheitswesen lehnen wir ab.

    Der Marburger Bund Schleswig-Holstein setzt sich ein für:

    • die Entlastung durch Delegation
    • die Übertragung von arztfremden Tätigkeiten
    • Empathie statt Ökonomie

     

    8. FAIRE STARTHILFE FÜR AUSLÄNDISCHE ÄRZTE
    Gerade in ländlichen Regionen leisten Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung. Um die  Integration ausländischer Ärztinnen und Ärzte zu unterstützen und um die vertrauensvolle Patientenversorgung und die kollegiale Verständigung sicherzustellen fordern wir die Unterstützung von ausländischen Ärzten bei ihrer Fachsprachenprüfung durch Sprachkurse und Mentorenprogramme. Wir treten ein für schnellere Termine bei der Kenntnisprüfung, damit ausländische Ärztinnen und Ärzte schneller die deutsche Approbation erhalten.

    Der Marburger Bund Schleswig-Holstein setzt sich ein für:

    • Mentorenprogramme
    • die Unterstützung bei Kenntnis- und Fachsprachenprüfung

     

    9. GUTE ABSICHERUNG VON ANFANG AN
    Wir wollen die Versorgungseinrichtung der Ärztekammer mit gestalten, denn sie sichert die Ärztinnen und Ärzte im Alter ab. Dabei sind eine erfolgreiche Anlagepolitik, sowie Sicherheit und Verlässlichkeit unser oberstes Ziel. Wir wollen unsere berufsständische Ärzteversorgung gegenüber allen staatlichen Begehrlichkeiten bewahren und setzen uns ein für eine generationengerechte Finanzverteilung. 

    Der Marburger Bund Schleswig-Holstein setzt sich ein für:

    • die Sicherung der Altersrente
    • die Mitgestaltung des Versorgunswerkes
    • die Stärkung der Arztgesundheit