Wir wollen die Qualität der Weiterbildung in den Krankenhäusern, MVZ und Praxen sichern.
- Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass der Ablauf der Weiterbildung klar strukturiert mit vereinbarten Rotationen erfolgt.
- Die Weiterbildung muss unabhängig von ökonomischen Zwängen durchgeführt werden können.
- Wir unterstützen die Weiterbildung in Teilzeit sowie eine Reduktion der Weiterbildungszeiten, um die Facharztanerkennung gerade junger Ärztinnen zu beschleunigen.
Wir wollen die Modernisierung der Ärztekammer fortführen, damit wir unsere gesetzlichen Aufgaben erfüllen können und gleichzeitig serviceorientiert den Bedürfnissen der Kolleginnen und Kollegen gerecht werden.
Daher setzen wir uns für mehr junge Kolleginnen und Kollegen in der Kammerarbeit ein, die ihre Erfahrungen aus dem Angestelltenverhältnis im Krankenhaus wie aus dem ambulanten Bereich einbringen können. Nur so können wir uns für optimale Rahmenbedingungen unseres Berufes in der Zukunft einsetzen.
Wir befürworten eine engere Verzahnung zwischen ambulanten und stationären Leistungserbringern. Mehr Kooperation und Integration ist nicht nur ein Gebot wirtschaftlicher Vernunft – es dient auch einer Verbesserungen der Patientenversorgung.
Um die Gesundheit der Ärztinnen und Ärzte besser zu schützen und zu stärken, setzen wir uns für eine gesunde Work-Life- Balance ein, eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf, weniger Arbeitsverdichtung und eine Entlastung von nicht-ärztlichen Tätigkeiten.
Die Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung muss stärker genutzt werden, um bürokratische Prozesse zu minimieren. Der Dokumentationsaufwand muss stark reduziert und effizienter gestaltet werden.
Angesichts der Gesundheitsrisiken, die die Klimakrise mit sich bringt, müssen wir unserer ärztlichen Verantwortung gerecht werden und Nachhaltigkeit und Klimaschutz in unserem ärztlichen Handeln berücksichtigen. Wir setzen uns für ein klimagerechtes Gesundheitswesen ein.
Wir fordern die Unterstützung von Ärztinnen und Ärzten mit ausländischer Berufsqualifikation bei ihrer Fachsprachenprüfung durch Sprachkurse und Mentorenprogramme, um die Integration dieser Ärztinnen und Ärzte zu unterstützen und eine kollegiale Verständigung sicherzustellen. Wir treten für deutlich geringere Wartezeiten bei der Kenntnisprüfung ein, damit Ärztinnen und Ärzte mit im Ausland erworbener Qualifikation schneller die deutsche Approbation erhalten können.
Wir setzen uns für mehr ärztlichen Nachwuchs in den Gesundheitsämtern ein. Der ÖGD stand in der Corona-Pandemie im Fokus, nun scheint das öffentliche Interesse wieder zu erlahmen. Dabei ist der ÖGD auch abseits von Krisen eine wesentliche Säule des Gesundheitswesens und unverzichtbar bei Gefahrenabwehr und Prävention.
Wir brauchen mehr Medizinstudienplätze, nicht nur wegen des schon spürbaren Ärztemangels und des erhöhten Bedarfs infolge des demografischen Wandels. Für gute Arbeitsbedingungen braucht es ausreichendes Personal. Die aktuellen Studienplatzkapazitäten spiegeln nicht den tatsächlichen Bedarf wider und bewirken, dass vielen Bewerberinnen und Bewerber ein Studium verwehrt wird.
Kurze Befristungen sind bei ärztlichen Arbeitsverhältnissen vor allem in Universitätskliniken weit verbreitet. Regelungen wie im Wissenschaftszeitvertragsgesetz werden missbräuchlich genutzt, um Ärztinnen und Ärzte länger in befristeten Arbeitsverhältnissen zu beschäftigen, anstatt sie zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu entfristen. Das wollen wir ändern.