• Keine Entwarnung! MB bleibt gesprächsbereit.

    Der Marburger Bund hat in der vierten Runde der Tarifverhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) am 14. und 15. Februar intensiv daran gearbeitet, zu einer Einigung zu gelangen. Es scheint der Arbeitgeberseite endlich aufgegangen zu sein, dass es Spitz auf Knopf steht und sie sich endlich bewegen müssen. Nicht zuletzt die Ergebnisse des MB-Surveys zur laufenden Tarifrunde, an dem sich innerhalb von knapp zwei Wochen 3.300 Ärztinnen und Ärzte beteiligten hatten, verdeutlichte der VKA, was den Häusern blüht, wenn sie ihre destruktive Grundhaltung aufrechterhält.

    So waren die Arbeitgeber endlich einmal willens, tatsächliche Verhandlungen zu führen und sich inhaltlich mit unseren Forderungen zu befassen. Allerdings bislang noch ohne substanzielle Ergebnisse. Nun liegt der Ball im Feld der Arbeitgeber, die noch bis zum 5. März Gelegenheit haben, Arbeitskampfmaßnahmen zu vermeiden. Denn dann tritt die Große Tarifkommission des Marburger Bundes zusammen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Bis dahin bleiben die Gesprächskanäle offen.

    MB-Survey macht Eindruck

    Einen großen Anteil am Fortgang der Gespräche hatte der aktuelle MB-Survey zur VKA-Tarifrunde. Danach gaben – unter anderem – 71 Prozent der Befragten an, dass ihre Arbeitsbelastung durch die Pandemie zugenommen hat, bei etwa einem Fünftel (22 Prozent) ist sie gleichgeblieben. Rund 91 Prozent der Krankenhausärzte fühlen sich durch ihre Arbeit regelmäßig erschöpft (31 Prozent „immer“ und 60 Prozent „zunehmend“). Immerhin ein Fünftel der Teilnehmenden (20 Prozent) plant „definitiv“ ihre berufliche Zukunft außerhalb des Krankenhauses, etwa 56,5 Prozent sind noch unentschieden und nur 23,5 Prozent planen keinen konkreten Tätigkeitswechsel. Aus etwa 2.600 Freitext-Kommentaren der MB-Umfrage wird ersichtlich, wie groß die Empörung in der Ärzteschaft über das Gebaren der Arbeitgeberseite ist. Deren Angebot wird als „absolute Frechheit“ und „bodenlose Unverschämtheit“ angesichts der enorm gestiegenen Arbeitsbelastung wahrgenommen. In einem Kommentar heißt es: „Das ist kein Angebot. Das ist ein Schlag ins Gesicht derer, die in den Kliniken die Versorgung aufrechterhalten – allen Widrigkeiten zum Trotz.“