• Übermüdung – die verkannte Gefahr

    Rudolf Henke: Ärzte müssen entlastet werden
    12.Februar 2019
    Auf die Folgen von Übermüdung im Straßenverkehr wird vielfach hingewiesen. Studien zeigen einen engen Zusammenhang von Müdigkeit und der Häufigkeit von Verkehrsunfällen. Weniger im Fokus steht die durch Arbeitslast oder Dienstabfolge im Krankenhaus verursachte Übermüdung. Dabei seien hier Begrenzungen der Arbeitszeit besonders wichtig, erläutert Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes, in einem Kommentar für das Online-Portal BibliomedManager.
    Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes
    Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes

    „Es ist im Hinblick auf die Patientensicherheit nicht gleichgültig, bis zu welcher Grenze Ärzte mit ermüdenden Anforderungen belastet werden dürfen. Dass sie überlastet sind, steht außer Frage. Nicht nur die regelmäßigen Befragungen des Marburger Bundes haben eindeutige Ergebnisse hervorgebracht – auch arbeitswissenschaftliche Studien zu Bereitschafts- und Schichtdiensten geben Auskunft darüber, welche Gefährdungen solche Dienste vor allem in der Nacht mit sich bringen“, schreibt Henke.

    Deshalb will der Marburger Bund in der aktuellen Tarifrunde mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) durch eine Reform der tarifvertraglichen Regelungen zu den Bereitschaftsdiensten eine substanzielle Reduktion der Gesamtarbeitsbelastung der Ärztinnen und Ärzte erreichen und damit auch Arbeitszeitexzessen begegnen, die zu psychischer und physischer Überforderung führen. „Die nächste Verhandlungsrunde zwischen MB und VKA am 20./21. Februar wird zeigen“, so Henke, „ob die Arbeitgeber sich ihrer besonderen Verantwortung für die Ärztegesundheit und Patientensicherheit bewusst sind“.

    Kommentar von Rudolf Henke auf BibliomedManager