• Tabakwerbeverbot ist überfällig

    Pressemitteilung
    Rudolf Henke: „Fakten liegen längst auf dem Tisch“
    02.Juli 2019
    Der Bundestag muss so bald als möglich über das Tabakwerbeverbot entscheiden, fordert Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes. „Es ist höchste Zeit, Tabakwerbung im öffentlichen Raum zu unterbinden, damit gerade Kinder und Jugendliche nicht länger durch Außenreklame und Kinowerbung buchstäblich zum Rauchen verführt werden. Jährlich 120.000 vorzeitige Todesfälle durch Tabak mahnen uns dringend zum Handeln“, sagte Henke.
    Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes
    Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes

    Das Bundeskabinett hatte bereits am 20. April 2016 einen Gesetzentwurf zur Änderung des Tabakerzeugnisgesetzes beschlossen, der aus Gründen des Jugendschutzes ein weitgehendes Verbot der Tabakwerbung auf Plakaten und im Kino vorsieht. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung wurde aber nie im Bundestag beraten. „Die Fakten liegen längst auf dem Tisch. Das Tabakwerbeverbot ist nicht nur gesundheitspolitisch geboten – es rechnet sich auch für die Wirtschaft“, bekräftigte der Vorsitzende des größten deutschen Ärzteverbandes.

    Nach Berechnungen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) aus dem Jahr 2015 betragen die direkten und indirekten Kosten durch Tabakkonsum jährlich insgesamt rund 79 Milliarden Euro. Die direkten Kosten erfassen den Wert der Güter, die im Gesundheitswesen aufgrund von tabakbedingten Erkrankungen verbraucht werden. Dazu zählen Arzneimittel sowie medizinische Leistungen wie Operationen und Rehabilitationsmaßnahmen. Die indirekten Kosten erfassen Verluste, die der Volkswirtschaft durch das tabakbedingte vorzeitige Ausscheiden aus der Berufswelt entstehen. Indirekte Kosten sind somit Produktivitätsausfälle einer Volkswirtschaft.

    Nicht nur der frühzeitige Tod, sondern auch krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit, Pflege und Rehabilitation sowie die unfreiwillige Arbeitslosigkeit verursachen Produktionsausfälle. Das DKFZ beziffert die indirekten Kosten des Rauchens auf jährlich rund 53,7 Milliarden Euro. Danach schlagen Arbeitsunfähigkeit oder Erwerbsminderung mit 12,1 Milliarden Euro zu Buche, Ausfälle durch kurz- und langfristige Arbeitslosigkeit, Pflegebedürftigkeit sowie Rehabilitation kosten der Wirtschaft jährlich 21,8 Milliarden Euro.

    „Wer das Tabakwerbeverbot weiter aufschiebt, der tut der Wirtschaft in Deutschland also keinen Gefallen. Gerade aus wirtschaftlicher Sicht ist der Schritt zu einem Tabakwerbeverbot im öffentlichen Raum klug und überfällig“, betonte Henke.