• Unsere Forderungen zum Bürokratieabbau

    Der Marburger Bund hat zu Beginn des Jahres 2023 eine "Task Force Entbürokratisierung" eingerichtet, um konkrete Empfehlungen zum Bürokratieabbau zu erarbeiten und diese an die Politik heranzutragen.

    Wir fordern die Bundesregierung auf, die in ihrem Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen zum Bürokratieabbau in der Patientenversorgung endlich umzusetzen. Aus der Sicht des Marburger Bundes sind folgende Maßnahmen zu ergreifen: 
     

    Vorgaben überprüfenBevor der Gesetz- und Verordnungsgeber neue bürokratische Vorgaben erlässt, müssen bestehende Vorgaben auf ihre Notwendigkeit hin überprüft werden.
     

    RoutinedatenDokumentations- und Nachweisverpflichtungen müssen auf das notwendige Mindestmaß reduziert werden. Soweit möglich sollte auf Routine- und Sozialdaten zurückgegriffen werden, um zusätzlichen Aufwand zu vermeiden.
     

    weniger FallpauschalenDer bisherige Umfang an Fallpauschalen muss drastisch verringert werden, um den bürokratischen Aufwand zu minimieren. Besser wäre eine vollständige Abschaffung des überkomplexen Abrechnungssystems.
     

    PrüfregisterIm Sinne eines konsequenten Bürokratieabbaus sollte auch der Umfang von Strukturprüfungen in den Krankenhäusern begrenzt werden. Wir schlagen die Erstellung eines Krankenhausregisters pro Bundesland vor, in dem jeweils die einmal überprüften Kriterien verzeichnet sind.
     

    offene SchnittstellenEin reibungsloser Datenaustausch sowie die Reduzierung des administrativen Aufwands erfordern einheitliche offene Schnittstellen. Dringend erforderlich ist daher, die Softwareanbieter gesetzlich auf eine Datenarchitektur mit standardisierten Schnittstellen zu verpflichten.
     

    weniger QS-ModuleNotwendig ist eine deutliche Reduzierung der gesetzlichen Vorgaben zur externen Qualitätssicherung. Für jede neue Anforderung muss ein bestehendes Modul gestrichen werden. Grundsätzlich sollte jedes Modul der externen Qualitätssicherung nach vier Jahren auslaufen, weil es erfahrungsgemäß danach keine messbaren Veränderungen mehr bewirken kann.
     

    mehr StichprobenEine kontinuierlichen Qualitätsüberprüfung und -verbesserung kann durch weniger aufwändige Verfahren genauso gut erreicht werden, beispielsweise durch die Verwendung von Stichproben statt Vollerhebungen und den Einsatz von Sekundärdaten (Sozialdaten, Abrechnungsdaten und anderen nicht primär zum Zwecke der Qualitätssicherung erhobenen Daten).
     

    keine MehrfacherfassungBereits erfasste ärztliche Daten wie Arztnummer, Fortbildungszertifikate, Facharzturkunde etc. sollen zentral zugänglich sein. Eine mehrfache Erfassung an unterschiedlichen Stellen soll so vermieden werden.
     

    weniger FormulareDie Bearbeitung von Formularen im ambulanten Bereich ist sehr zeitaufwendig und geht zulasten der Patientenversorgung. Wir fordern die Reduzierung der formfreien Anfragen in den Praxen und die Vereinheitlichung von Formularanfragen der verschiedener Kosten- und Leistungsträger (Krankenversicherungen, Versorgungsämter, Rentenversicherung etc.) an Haus- und Fachärzte.

    Bürokratie abbauen, Ärztinnen und Ärzte entlasten - Ergebnisse der Task Force Entbürokratisierung des Marburger Bundes