• Sprecherrat der sich weiterbildenden Ärztinnen und Ärzte

    Vorstellung des Sprecherrats

    Dr. Annette Luther, Vorsitzende des Sprecherrats
    Dr. Annette Luther befindet sich im vierten Weiterbildungsjahr und arbeitet in einer allgemeinmedizinischen Praxis in Regensburg. Sie ist seit fünf Jahren im Landesvorstand Bayern und vertritt den Marburger Bund bei den European Junior Doctors. Sie meint: „Die Weiterbildung ist der Grundstein für unsere weitere ärztliche Tätigkeit. Darum möchte ich mich für die Belange der Ärztinnen und Ärzte in der Weiterbildung einsetzen.“

    Victor Banas, stellv. Vorsitzender des Sprecherrats
    Victor Banas ist seit Mai 2020 in der Kardiologie am Uniklinikum Kiel angestellt und seitdem auch im Landesverband Schleswig-Holstein. Er meint: „Perspektivisch müssen wir von einem profitorientierten System wieder zu einem ressourcen- und patientenorientierten Gesundheitssystem zurückfinden, damit es für alle Berufsgruppen zwischen Ausbrennen und Kündigung wieder einen erfüllenden Job gibt, wofür die meisten von uns sich gemeldet haben.“

    Sophie Krickeberg, stellv. Vorsitzender des Sprecherrats
    Sophie Krickeberg hat nach ihrer Approbation 2016 im Sommer 2017 eine Weiterbildung zur Kinderchirurgin an der Universitätsmedizin Mannheim begonnen. Sie promovierte im Jahr 2020. Aktuell befindet sie sich in einer Rotation in der Neonatologie. Sie betont: „Bei der Arbeit im Sprecherrat möchte ich mich besonders auf die Qualitätssicherung der Weiterbildung und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für junge ÄrztInnen konzentrieren.“

    Sprecherrat der weiterbildenden Ärzte und Ärztinnen
    Interview mit Clara Braun

    Wer bin ich?
    Mein Name ist Clara Braun, ich bin Jahrgang 1987 und gebürtige Saarländerin. Nach meinem Studium in Berlin und Mainz sowie diversen Auslandsaufenthalten hat es mich nach meinem Examen 2013 wieder zurück in die Heimat verschlagen, wo ich seit 2014 an einem kommunalen Klinikum der Maximalversorgung in Saarbrücken arbeite. Zunächst habe ich dort in der Gastroenterologie angefangen. Nach meiner Rotation auf die Intensivstation und einem kurzen Ausflug in die Kardiologie habe ich lange in der ZNA gearbeitet, die als größte im Saarland gilt. Dort habe ich meine Liebe zur Notfallmedizin entdeckt, sodass ich nach meinem Facharzt für Innere Medizin in die Anästhesie gewechselt bin, um noch einen zweiten Facharzt zu machen.

    Wie kam ich zum Marburger Bund?
    Durch die beitragsfreie Mitgliedschaft im Studium, die einem schon eine Menge Vorteile verschafft, bin ich recht früh Mitglied geworden. Die ersten Berührungspunkte hatte ich jedoch erst nach meinem Berufsstart, da ich die Beratung der Geschäftsstelle bei Problemen in der Dienstgestaltung an meinem Klinikum in Anspruch genommen habe. Mir ist schnell klar geworden, dass es ein starkes berufspolitisches Engagement braucht, um an den Arbeitsbedingungen etwas ändern zu können. Als man von Seiten der Geschäftsstelle auf mich zugekommen ist, um mich für eine Kandidatur bei der Kammerwahl zu gewinnen, habe ich direkt zugesagt. Seither habe ich in einigen Gremien und Arbeitskreisen sowohl der Ärztekammer Saar als auch des Marburger Bundes Saar mitgewirkt, so z.B. in der Jungen Kammer und im Jungen Forum. Über letzteres bin ich dann auch zum Sprecherrat der weiterzubildenden Ärzt:innen gekommen.

    Was sind meine Themen?
    In meiner ersten Weiterbildung habe ich mein erstes Kind bekommen, in der zweiten mein zweites. Für mich steht daher die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, vor allem aber die Vereinbarkeit von Weiterbildung und Familie im Vordergrund meiner berufspolitischen Aktivität. Aufgrund undurchsichtiger Weiterbildungsstrukturen und der Sorge vor Nachteilen während der Weiterbildung verschieben viele junge Ärzte:innen ihren Kinderwunsch nach hinten oder wechseln recht schnell in den ambulanten Bereich. Letzteres kann natürlich auch in persönlichen Vorlieben begründet sein, oft ist es aber auch eine Flucht vor schlechten Bedingungen in der Klinik. Da wir in den Kliniken aber genauso auf kompetentes Personal angewiesen sind, muss hier zwingend ein Umdenken erfolgen. Außerdem gibt es sicher genug Kolleg:innen, die auch gerne im Krankenhaus arbeiten, und bestimmte Fachrichtungen sind einfach an die Klinik gebunden - so wie das bei mir der Fall ist.