• „Die Kammerarbeit muss transparenter werden!“

    Interview zur Kammerwahl 2023
    02.November 2022
    Dr. Helmut Friedlein, Stellvertretender Vorsitzender des MB Sachsen, ist seit 2015 Mandatsträger in der Kammerversammlung der Sächsischen Landesärztekammer für den Direktionsbezirk Leipzig-Stadt. Im Interview mit Kristin Dolk, Referentin Verbandskommunikation MB Sachsen, spricht er über seine Ziele in der Kammer und ermutigt Kolleginnen und Kollegen zur Kandidatur.
    Dr. Helmut Friedlein, Stellv. Landesvorsitzender des MB Sachsen
    Dr. Helmut Friedlein, Stellv. Landesvorsitzender des MB Sachsen

    Herr Dr. Friedlein, was ist Ihnen in der Kammerarbeit besonders wichtig? 

    Mir liegen die Themen Ehrlichkeit, Offenheit und Transparenz von Entscheidungen am Herzen. Außerdem sollten die Interessen von niedergelassenen und angestellten Kollegen zusammengedacht und -geführt werden. Generell sollten wir Ärztinnen und Ärzte uns nicht von Verzagtheit und vermeintlichen ökonomischen Zwängen einschüchtern lassen!

    Konnten Sie mit Ihrem Mandat etwas bewirken?

    Die Kammerarbeit muss transparenter werden. Dies ist ein schwieriges Thema. Bei der Wahlordnung konnte ich bereits positive Veränderungen erreichen.

    Wie integrieren Sie das Kammermandat in Ihren anspruchsvollen Arbeitsalltag? Grundsätzlich gibt es ja nur zwei Pflichttermine: Die Kammerversammlung im Sommer und im Spätherbst. Je nach Interesse kann man sich zusätzlich in Ausschüssen und Arbeitsgruppen engagieren. Da das Kammermandat allerdings nicht mein einziges Ehrenamt ist, wird es tatsächlich oft knapp, alles unter einen Hut zu bringen.

    Was nehmen Sie für sich aus der Zeit als Mandatsträger mit? 

    Mit Zeit, Geduld, Beharrlichkeit und Mut lassen sich Dinge tatsächlich bewegen.

    Werden Sie wieder kandidieren?

    Ja, ich werde wieder kandidieren. Ich möchte aktiv mitarbeiten und Dinge (mit)verändern.  Es wäre schade, nach acht Jahren stetig wachsender Möglichkeiten bei der Kammerarbeit das Mandat wieder ruhen zu lassen. Zudem wurde ich von verschiedenen Seiten angesprochen, wieder anzutreten.

    Warum sollten angestellte Kolleginnen und Kollegen überhaupt kandidieren? 

    Es ist wichtig, dass in der Kammer als selbstbestimmendem Verwaltungsorgan die Interessen von selbständigen und angestellten Ärzten ausgeglichen vertreten sind.

    Wem raten Sie besonders, zu kandidieren?

    Allen, die Freude am Mitgestalten der ärztlichen Tätigkeit in Sachsen haben, allen, die sich berufspolitisch engagieren möchten, allen, die etwas verändern möchten und allen, die neugierig sind auf Kammerarbeit!

    Mehr angestellte Ärztinnen und Ärzte in die Kammer!

    Die Landesärztekammer ist die berufsständische Selbstverwaltung aller sächsischen Ärztinnen und Ärzte. Angestellte Mediziner besetzen aktuell nur etwa die Hälfte der 101 Sitze – dabei machen sie über zwei Drittel aller berufstätigen sächsischen Ärztinnen und Ärzte aus!

    Der Marburger Bund Sachsen setzt sich dafür ein, dass die Interessen seiner Mitglieder im sächsischen Ärzteparlament gut vertreten sind. Deshalb unterstützt der Verband MB-Mitglieder, die für die Kammerversammlung kandidieren wollen. Sie möchten mehr über die Kammerarbeit erfahren oder kandieren?

    Weitere Informationen finden Sie unter https://www.marburger-bund.de/sachsen/themen/berufspolitik/kammerwahl-2023