• Große Beteiligung beim Warnstreik in Brandis

    Ärzte demonstrieren für Tarifvertrag und gegen neues Schichtsystem
    31.Mai 2021
    Brandis
    Die Ärzteschaft in Brandis hat am 26. Mai – gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen von ver.di – die Arbeit niedergelegt. 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachklinikums trafen sich vor Ort, um nach einem Frühstück in einem Demonstrationszug zum Marktplatz zu marschieren und dort lautstark die Öffentlichkeit über die Zustände am Klinikum zu informieren.
    Mit dem Warnstreik wollen die Ärztinnen und Ärzte ihrer Forderung nach einem Haustarifvertrag Nachdruck verleihen. Die Arbeitgeberseite hat bisher auf die Angebote des Marburger Bundes nur mit einer Abwehrhaltung reagiert.

    Warnstreik am Klinikum Brandis

    An der Rehaklinik in Brandis gibt es seit Monaten Differenzen zwischen Geschäftsführung und Ärzteschaft um rechtswidrige Dienstpläne, die Einführung eines 3-Schicht-Systems und die Aufnahme von Tarifverhandlungen.

    Durch die Einführung des neuen 3-Schicht-Modells ab Juni verlieren die Arbeitsbedingungen am Standort massiv an Attraktivität, was zu einer Abwanderung des qualifizierten und motivierten Personals führen wird, fürchtet die Ärzteschaft. „Für die Entlohnung, die derzeit weit unter dem Lohnniveau anderer Rehakliniken liegt, wird sich unter diesen Bedingungen kaum noch qualifiziertes Personal finden lassen.“ Des Weiteren betonen die Ärztinnen und Ärzte: „Uns liegt vor allem die kontinuierliche und hochwertige Versorgung der Patienten am Herzen, dies ist nur mit einem Haustarifvertrag auch zukünftig zu gewährleisten.“ Denn mit einem Haustarifvertrag könnte das in der Vergangenheit etablierte und mit dem vorhandenen Personal gut umsetzbare Dienstsystem rechtskonform umgesetzt werden.

    Demonstration auf dem Marktplatz in Brandis

    Im Anschluss an die Demonstration zeigten sich die Organisatoren von ver.di und Marburger Bund begeistert über die große Beteiligung. Nach den bisherigen Erfahrungen mit der Arbeitgeberseite gehen beide Gewerkschaften jedoch davon aus, dass „wir noch einen langen Atem brauchen werden.“