In einem Großteil der Antworten (35 %) wird eine hohe Arbeitsbelastung als zentrales Thema genannt. Die Ärztinnen und Ärzte berichten von zu vielen Überstunden, fehlendem Freizeitausgleich und unflexiblen Dienstplänen. An zweiter Stelle steht die eigene Unsicherheit bei juristischen Fragen im Zusammenhang mit dem Arbeits- oder Tarifvertrag (29,4 %). Strukturelle Probleme bei der medizinischen Versorgung in Sachsen wie z.B. eine regionale Fehl- und Unterversorgung oder Engpässe an Universitätskliniken, in Krankenhäusern und in MVZ sind für 28 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer ein drängendes Thema. Jede siebte Antwort in der Umfrage stammt von einer/m Medizinstudierenden. Sie verbinden den MB vor allem mit dem Engagement für bessere PJ- und Famulaturregelungen sowie mit der Verbesserung von Arbeitsbedingungen in Kliniken und Praxen. Besonders die jüngeren MB Sachsen-Mitglieder sprechen sich für eine gesellschaftspolitische Positionierung zu zentralen Gesundheitsthemen aus (9 %). An der Umfrage haben sich 266 Personen beteiligt.
Torsten Lippold, 1. Vorsitzender des MB Sachsen, zu den Umfrageergebnissen: „Tarifverträge dürfen nicht nur auf dem Papier gelten! Nur gemeinsam und mit aktivem Engagement vor Ort können wir Probleme sichtbar machen, Druck aufbauen und Veränderungen erreichen. Ich möchte alle Mitglieder dazu ermutigen, uns konkrete Probleme zu melden und sich mit den eigenen Kolleginnen und Kollegen darüber auszutauschen. Treten Sie an Ihren Betriebsrat heran, und beteiligen Sie sich an den BR-Wahlen, vielleicht sogar mit einer eigenen Kandidatur! Der MB Sachsen unterstützt Sie mit rechtlicher Beratung, Seminaren und Informationsmaterialien.“