• Ärztinnen und Ärzte setzen ein Zeichen im Tarifkonflikt

    Pressemitteilung
    Aktive Mittagspause am Städtischen Klinikum Dresden
    30.März 2023
    Dresden
    Der Marburger Bund Sachsen hat die Ärztinnen und Ärzte des Städtischen Klinikums Dresden am 30. März zu einer Aktiven Mittagspause am Standort Friedrichstadt aufgerufen. Rund 30 Mediziner setzten hier ein Zeichen gegen die Hinhaltetaktik der Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen und zeigten sich solidarisch mit ihren Kolleginnen und Kollegen der kommunalen Krankenhäuser, die sich zeitgleich im Warnstreik befinden.
    Aktive Mittagspause des Marburger Bundes Sachsen am 30. März am Standort Friedrichstadt des Städtischen Klinikums Dresden. Bild: MB Sachsen/Dolk
    Aktive Mittagspause des Marburger Bundes Sachsen am 30. März am Standort Friedrichstadt des Städtischen Klinikums Dresden. Bild: MB Sachsen/Dolk

    Nach zwei Verhandlungsrunden zwischen dem Marburger Bund (MB) und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) lehnen die Arbeitgeber die Gehaltsforderung des MB für bundesweit rund 55.000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern ohne Gegenvorschlag ab. Mit Warnstreiks am 21. und 30. März verliehen tausende Ärztinnen und Ärzte den Forderungen des MB Nachdruck.

    Um auch aus Sachsen ein Zeichen im Tarifkonflikt zu setzen, rief der Marburger Bund Sachsen seine Mitglieder am Städtischen Klinikum Dresden am 30. März 2023 zu einer Aktiven Mittagspause auf. Steffen Forner, Geschäftsführer des MB Sachsen, informierte hier über den aktuellen Stand der Tarifverhandlungen: „Der Marburger Bund fordert einen echten Inflationsausgleich und ein zusätzliches Gehaltsplus um 2,5 Prozent. Die VKA ignoriert in der aktuellen Verhandlungsrunde bisher das Inflationsgeschehen der letzten Monate. Dies ist besonders unverständlich, wenn man sich die außerordentliche Leistung der Ärztinnen und Ärzte während der Pandemie bewusst macht. Unsere Mitglieder sind nicht bereit, einen Reallohnverlust hinzunehmen und erwarten deshalb im nächsten Verhandlungstermin ein entsprechendes Angebot der VKA!“

    In Sachsen findet der Tarifvertrag für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern (TV-Ärzte/VKA) im Städtischen Klinikum Dresden, den Muldentalkliniken in Grimma und Wurzen, dem Klinikum Obergöltzsch in Rodewisch und dem Krankenhaus Landkreis Mittweida Anwendung. Diese Häuser wurden am 30. März nicht zur Teilnahme am bundesweiten Warnstreik aufgerufen.

    „Zufriedene Ärztinnen und Ärzte sind für eine gute Patientenversorgung unverzichtbar! Sie absolvieren eine jahrelange Aus- und Weiterbildung, sichern mit 24h-Diensten und Wochenendarbeit die Gesundheitsversorgung ab und tragen Verantwortung für Leben und Tod. In Zeiten der höchsten Inflation seit über 70 Jahren noch nicht einmal ein Angebot zu unterbreiten, ist ein Schlag ins Gesicht der Ärztinnen und Ärzte. Sie sind mehr wert!“, findet Torsten Lippold, Vorsitzender des Marburger Bundes Sachsen.  

    Marburger Bund und VKA hatten sich im Rahmen des Tarifabschlusses im Mai 2022 für die Entgeltregelungen auf eine kurze Laufzeit bis Ende des Jahres 2022 geeinigt, um zeitnah auf die weitere Entwicklung der Teuerung reagieren zu können. Folglich kündigte der Marburger Bund die Entgelttabelle des TV-Ärzte/VKA mit Wirkung zum 31. Dezember 2022.

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