• Ärztliche Kompetenz garantiert

    Schlaglichter einer erfolgreichen Arbeit
    08.August 2019
    Von Dr. med. Theodor Windhorst
    Unsere Ärztekammer Westfalen-Lippe vertritt die beruflichen Interessen von über 45.250 Mitgliedern. Es ist für uns ein wertvolles Privileg, dass wir mit unserer fachlichen Kompetenz die Angelegenheiten selber regeln können, die uns direkt betreffen. Wir können das besser als der Staat! Viele Kammermitglieder fragen sich dennoch, was bietet die Ärztekammer unserer westfälisch-lippischen Ärzteschaft, welchen Service leistet sie und welche Leistungen erbringt sie? Viele Aspekte unserer thematisch breit gefächerten berufspolitischen Arbeit in der Ärztekammer können Sie in der Broschüre lesen, die der aktuellen Ausgabe des Westfälischen Ärzteblattes beiliegt. Aber, was haben wir in der abgelaufenen Amtsperiode erreicht?

    Wir haben uns in den letzten Jahren vielfältig engagiert - mit Resolutionen, Beschlüssen, Aufforderungen, mit unzähligen Presseerklärungen oder in Gesprächen und mit zahllosen Veranstaltungen alltägliche und sensible Thema aufgegriffen. Wir haben uns gegenüber der Politik, den Krankenkassen und Arbeitgebern für unsere Ärztinnen und Ärzte eingesetzt. Zum Beispiel verhindert, dass der Operateur auch der aufklärende Arzt sein muss.

    Es ist unserem beharrlichen Wirken zu verdanken, dass in NRW die Zahl der Medizinstudienplätze erhöht und eine neue Medizinische Fakultät in OWL entstehen wird. Immer wieder haben wir daran erinnert, dass in NRW die Zahl der Studienplätze seit 1981 um 36 Prozent gesunken ist und wie sehr uns ärztlicher Nachwuchs heute und noch stärker in naher Zukunft fehlt. 470 zusätzliche Studienplätze in Minden, Siegen, Witten/Herdecke und bald auch in Bielefeld – das ist ein Erfolg, der ohne Wirken des Marburger Bundes in unserer Ärztekammer gewiss nicht zustande gekommen wäre.

    Unser ärztlicher Nachwuchs liegt uns am Herzen. Wir machen ihn mit zahlreichen Veranstaltungen frühzeitig mit berufspolitischen Themen vertraut und bieten einen speziellen Service an, wie etwa die vom Marburger Bund entwickelte Reihe „Keine Angst vor dem ersten Dienst“. Info-Veranstaltungen an Universitäten und Schnupperkurse für Studierende beim Fortbildungskongress auf Borkum erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Unser Arbeitskreis „Junge Ärztinnen und Ärzte“ meldet sich engagiert zu Wort. Eine gelungene Vereinbarkeit der beruflichen und privaten Lebensbereiche bedeutet für die junge Ärztegeneration Lebensqualität. Familienfreundliche Arbeitsbedingungen erhöhen die Attraktivität einer Tätigkeit in Kliniken oder Praxen.

    Das Thema Krankenhausplanung verdeutlich besonders, warum der Marburger Bund in der Ärztekammer stark vertreten sein muss: Angesichts der geplanten Reform in diesem Jahr stehen wir vor großen Herausforderungen. Gerade hier bestünde ein gravierender Unterschied, ob Niedergelassene oder wir Klinikärzte in der Ärztekammer die Landesregierung sachkundig beraten.

    Wir melden uns konstruktiv und differenziert zu Wort; kämpfen – wenn nötig – erneut gegen einen drohenden unverantwortlichen Kahlschlag. Wir sprechen für unsere Patienten, denn Sie brauchen verlässliche Strukturen und uns Ärztinnen und Ärzte vor Ort, aber sicherlich keine Ökonomen oder Wissenschaftler, die Politiker mit Zahlenspekulationen beraten. Selbstverständlich muss sich unsere Krankenhauslandschaft an die sich verändernde Medizin anpassen, nicht jede Klinik muss alles können. Wir setzen uns sachkundig für vernünftige Versorgungsstrukturen ein.

    Gleiches gilt für die Weiterbildung. Es ist uns ein besonderes Anliegen, die Qualität der Weiterbildung zu fördern. Wir haben uns maßgeblich bei der Reform der Musterweiterbildungsordnung auf den Deutschen Ärztetagen eingesetzt. Mit Erfolg. Künftig werden Kompetenzen entscheiden, nicht mehr oft utopische Richtzahlen. Fünf Mal haben wir seit 2009 die Weiterbildung evaluiert, als einzige Ärztekammer in der Republik. Die Teilnehmerquote von 67 Prozent belegt die hohe Relevanz. Wir nehmen die Kritik der Weiterzubildenden auf und kümmern uns in einem konstruktiven Dialog mit allen Beteiligten darum, dass Weiterbildung besser wird. Ferner hat unsere Kammer verhindert, den Facharzt Allgemeinchirurgie – wie von chirurgischen Berufsverbänden gefordert – abzuschaffen.

    In den Kliniken haben wir uns für eine konsequentere Anwendung des Arbeitszeitgesetzes stark gemacht. Im Bereich der Qualitätssicherung erlangten wir mit unserer Expertise und Neutralität eine anerkannte Rolle, etwa bei der Zertifizierung der Brust- und Perinatalzentren. Mit unserer Akademie für medizinische Fortbildung setzen wir Maßstäbe für hochwertiges eLearning und Blended Learning. Nicht zu vergessen, dass wir als Ärztekammer ein ethisches Fundament bieten.

    Eines ist gewiss: Ein Präsident aus den Reihen des Marburger Bundes ist ein Garant für eine erfolgreiche Politik für die beruflichen Belange der großen Mehrheit angestellter und beamteter Ärztinnen und Ärzte. Ganz gleich, ob Sie in einem Krankenhaus, in Praxen oder MVZ angestellt sind, ob Sie in Behörden/Ämtern oder der Pharmaindustrie tätigt sind oder den wohlverdienten Ruhestand genießen: Wir engagieren uns verlässlich für Ihre Interessen. Wir nehmen zukünftige Herausforderungen an. Um unseren kooperativen Kurs bis 2024 erfolgreich fortsetzen zu können, benötigen wir Ihre Stimme für unsere Liste „Marburger Bund – Krankenhaus und mehr“.