• Hauptversammlungen

    09. Okt. 2023
    Nicht selten bevorzugt der KBV-Vorsitzende Dr. med. Andreas Gassen die mediale Provokation. Als Gastredner der Hauptversammlung sprach Gassen ungewohnt handzahm zur „Gesundheitsversorgung der Zukunft an der Grenze von ambulant und stationär ausgesprochen“. Er gab sich konziliant, suchte inhaltlich eher den Schulterschluss als Konfrontationen. Nicht wenige Delegierte waren deshalb am Ende überrascht, hatten sich mehr Dampf im Kessel gewünscht. Manchen entfuhr am Ende die nüchterne Bewertung, „er redet uns doch nur nach dem Mund“. Harmlos? Geschickt? Da es im Vortrag von Andreas Gassen deutlich mehr um die Analyse des Istzustandes ging, als um greifbare oder notwendige Lösungen, kam es wohl zu dieser Einschätzung.
    26. Sep. 2023
    „Was ist los in Krankenhäuser“, fragte Dr. med. Hans-Albert Gehle zu Beginn der diesjährigen Hauptversammlung des Marburger Bundes Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz. „Immer mehr Ärztinnen und Ärzte flüchten angesichts der Arbeitsbedingungen in die Teilzeit. Der ohnehin gravierende Ärztemangel verschärft sich so zusätzlich. Dieser Trend wird sich aufgrund der politisch gewollten Konzentration leider fortsetzen. Angesichts der bereits anstehenden weitreichenden strukturellen Veränderung in der Krankenhausstruktur in NRW und RLP, sollten wir uns nichts vormachen, eine Arbeitsentlastung im Zuge der Reformen ist für uns Ärztinnen und Ärzte in Klinik sicherlich nicht zu erwarten“, erklärte Dr. Hans-Albert Gehle.
    25. Sep. 2022
    Köln (mhe). Sind medizinische Zentren mit dem neuen Krankenhausplan in NRW vereinbar? Mit dieser Fragestellung befasste sich die Hauptversammlung des Marburger Bundes NRW/RLP, die als Hybrid-Sitzung am vorigen Wochenende in Köln durchgeführt wurde. Drei Referenten beleuchteten das Thema. Die Problematik beginnt schon mit der Schwierigkeit der Definition des Begriffs „Zentren“. „Dürfen zwei Hausärzte ihre Gemeinschaftspraxis „Hausarztzentrum“ benennen?“, fragte Dr. med. Markus Wenning, Geschäftsführender Arzt der Ärztekammer Westfalen-Lippe als erster Referent. Um es gleich klarzustellen, sie dürfen es, denn man braucht nur zwei Ärztinnen oder Ärzte.
    22. Sep. 2022
    Köln (mhe). Die gewählten Delegierten aus den 26 regionalen Bezirken des Marburger Bundes NRW/RLP treffen sich am Samstag in Köln zur diesjährigen Hauptversammlung. Nach der Eröffnung durch unseren Vorsitzenden Dr. med. Hans-Albert Gehle werden sich drei Referenten mit dem Thema „Zentrenbildung und Krankenhausplan NRW – passt das zusammen?“ befassen. Zunächst wird Dr. med. Markus Wenning, Geschäftsführender Arzt der Ärztekammer Westfalen-Lippe, dann Dr. Simon Loeser von der AOK Rheinland/Hamburg und abschließend Dr. med. Günther Matheis, Vizepräsident der Bundesärztekammer, die Thematik beleuchten. Eine spannende Diskussion wird erwartet.
    30. Sep. 2021
    Lahnstein (mhe). „Wo sind wir eigentlich gelandet, möchte ich fragen.“ Mit diesen Worten eröffnete Dr. med. Günther Matheis seinen Vortrag auf unserer Hauptversammlung, die sich dem Thema der „Kommerzialisierung in der Medizin“ widmete. Der amtierende Präsident der Landesärztekammer RLP mahnte, „es gibt dringenden Handlungsbedarf: Die Zustände für die Ärzteschaft und die Pflegekräfte sind unerträglich geworden. Die Arbeitsbelastung steigt. Der Stress steigt. Die Arbeitszufriedenheit und Motivation sinken. Wer trägt dafür die Verantwortung? „Die Ursache ist ein Politikversagen. Es ist nicht das Ergebnis der marktwirtschaftlichen Kräfte. Tatsache ist, die Politik überlässt die Entwicklung des Gesundheitswesens den freien Marktkräften“, kritisierte Dr. med. Günther Matheis, der Spitzenkandidat des Marburger Bundes bei den rheinland-pfälzischen Kammerwahlen im Oktober ist.
    28. Sep. 2020
    Köln (mhe). Dass Norddeutsche durchaus auch kölschen Humor verstehen und ihn sogar teilen können, belegte eindrucksvoll unser dritter Referent, Prof. Dr. med. Henrik Herrmann – Präsident der Landesärztekammer Schleswig-Holstein und Mitglied im MB-Bundesvorstand. Herrmann orientierte sich in seinem plakativen Vortrag an den Kölschen Geboten: Et es wie et es. Siehe den Tatsachen ins Auge. Erinnern wir uns an die Eingangsfrage: Ist eine Krankenhausplanung mit dem DRG-Abrechnungssystem vereinbar? „Ich könnte die Frage ganz schnell und einfach beantworten. Nein, überhaupt nicht!“, betonte Henrik Herrmann gleich zu Beginn. Er erläuterte das am 17. September vorgelegte Positionspapier des Marburger Bundes und kritisierte die fortschreitende Ökonomisierung des Gesundheitswesens.
    28. Sep. 2020
    Köln (mhe). Den ersten Aufschlag bei unserer Hauptversammlung machte Ingo Morell, Kaufmann und 1. Vizepräsident der Krankenhausgesellschaft NW (KGNW) und zugleich Geschäftsführer der Gesellschaft der Franziskanerinnen Olpe. „Ich soll hier über etwas reden, über das ich gar nicht reden darf“, bekannte sich Morell eingangs zum vereinbarten Stillschweigen in der aktuellen Krankenhausplanung in NRW. „Wir haben zwar den Krankenhausplan 2015 noch gar nicht abgearbeitet, planen aber schon wieder die Krankenhauslandschaft in NRW neu“, bemängelte Ingo Morell. Das fast 900-seitige Gutachten der Landesregierung und die Studie der Bertelsmann-Stiftung hätten den offiziellen Anfang des öffentlichen Diskurses gemacht. Der in der Bertelsmann-Studie geforderte massive Abbau von Kliniken habe eine lebhafte Debatte erzeugt.
    28. Sep. 2020
    Köln (mhe). „Die Krankenkassen sind nicht für die Krankenhausplanung zuständig. Krankenhausversorgung ist Daseinsvorsorge“, bemerkte klarstellend unser zweiter Referent, Tom Ackermann – Vorstandsvorsitzender der AOK Nordwest. „Und Kliniken müssen auch als Arbeitgeber funktionieren können“, bekannte Ackermann. Und gleich noch ein drittes und noch nicht letztes klares Bekenntnis: „Kliniken müssen über den Bedarf ausgerichtet werden. Und der Bedarf ist zu definieren“, sagte Ackermann. Eine wirtschaftliche Sicherung sei dabei immer notwendig, um eine bedarfs- und leistungsgerechte Versorgung zu gewährleisten. Es gibt für beides Antworten.“
    27. Sep. 2020
    Köln (mhe). Es geschieht nicht oft, dass ein Vorsitzender einer großen Krankenkasse, der Geschäftsführer einer Klinikkette und zwei Kammerpräsidenten in weiten Teilen bei einem Themenkomplex einer Meinung sind. Bei der Analyse des „Reformbedarfs der Krankenhausfinanzierung“ und den Grundfragen zur „Krankenhausplanung“ zeigten sich die drei Referenten unserer Hauptversammlung weitgehend einig. Lösungen für die komplexe Thematik hatten zwei aber nach eigenen Worten nicht parat. Fragen hinterließen sie viele. Antworten gaben sie nicht immer. Aber viele Ideen sprudelten.
    27. Sep. 2020
    Köln (mhe). „Seit unserer letzten Hauptversammlung blicken wir zurück auf ein außergewöhnliches Jahr, das wir uns alle so wohl zuvor nicht haben vorstellen können. An dieser Stelle nur so viel: Wir leben in einer neuen Normalität. Wir müssen akzeptieren und auch immer wieder neu lernen, dass wir mit Keimen und Infektionen leben.“ Mit diesen Worten eröffnete unser MB-Vorsitzender Dr. med. Hans-Albert Gehle die diesjährige Hauptversammlung in Köln. Eine Hauptversammlung, die es so in den vergangenen sieben Jahrzehnten so noch nicht gegeben hat. Gut 100 Delegierte, die in den 26 Bezirken in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gewählt worden waren, trafen sich unter besonderen Hygieneschutzbedingungen in einem großen Veranstaltungssaal eines Kölner Hotels – mit 1,50 Metern Mindestabstand in den Sitzreihen, einem Mundschutz im Verlauf der gesamten Veranstaltung und reichlich Desinfektionsmittel zur Hand. Man diskutierte intensiv, hielt aber Abstand.