• Ärztlicher Sachverstand im Betriebsrat ist unverzichtbar

    Betriebsratswahlen 2018
    14.März 2018
    Köln
    mhe. In vielen Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wird in diesen Wochen ein neuer Betriebsrat gewählt. Ärztlicher Sachverstand ist in einem Betriebsrat einer Klinik unverzichtbar. Wir haben einige Beispiele in ausgewählt. Sechs Ärztinnen und Ärzte aus den Reihen des Marburger Bundes Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz, die bei laufenden Betriebsratswahlen kandidieren, berichten.

    Barbara Käufer-Brede und Dr. med. Bernd Hanswille – Klinikum Dortmund – Liste 3

    Dortmund. Die amtierende Betriebsratsvorsitzende Barbara Käufer-Brede und der Spitzenkandidat Dr. med. Bernd Hanswille gehen mit fast 80 weiteren Ärztinnen und Ärzten auf der „Liste 3“ vom 19. bis zum 23. März in die Betriebsratswahl am Klinikum Dortmund.

    „Seit 16 Jahren engagiert sich der MB in unserem Betriebsrat – für alle 4.100 Beschäftigten, nicht nur für Ärzte! Dieses Engagement hat sich gelohnt! Wir haben durch umsichtiges Verhandlungsgeschick Vieles erreicht. Dienstpläne werden tarifkonform umgesetzt, Arbeitszeitmodelle sind verträglicher, alle dokumentierten Überstunden und für die Weiterbildung notwendigen Kurse werden bezahlt.“

    Diesen erfolgreichen Kurs wollen Barbara Käufer-Brede und Bernd Hanswille fortsetzen. „Dafür stehen alle ärztlichen Vertreter im Betriebsrat. Wir fordern eine ausreichende Personaldecke in allen Berufsgruppen. Nicht noch mehr Leistungsverdichtung. Wertschätzung ärztlicher und nichtärztlicher Arbeit. Verbesserte Weiterbildungsbedingungen. Arbeitszeitmodelle, die auch ein Familienleben ermöglichen. Entlastung von bürokratischen Aufgaben. Mehr Zeit für unsere Patienten und eine konsequente Umsetzung aller Tarifverträge.“

    Jürgen A. Weber – Klinikum Lüdenscheid – „Freie Liste“

    Lüdenscheid. Der Vorsitzende des Marburger Bund-Bezirkes Lüdenscheid ist der Spitzenkandidat der gemischten „Freien Liste“, die bei der Betriebsratswahl 2018 im Klinikum Lüdenscheid antritt. In der Stadtklinik Werdohl und im Marienhospital Letmathe wird am 17. April gewählt, im Klinikum Lüdenscheid am 18. April. Die „Freie Liste“ tritt mit über 90 Kandidaten aus allen Berufsgruppen an.

     „Unser Motto: Die Mischung macht’s! Wir sind in der Betriebsratsarbeit nah an allen Mitarbeitern, allen Berufsgruppen, in allen Bereichen, in allen drei Kliniken. Wir arbeiten konstruktiv, kritisch und offen.

    Wir setzen uns dafür ein, dass alle Berufsgruppen mehr Zeit für unsere Patienten haben und alle Tarifverträge konsequent angewendet werden. Wir haben etwa die rückwirkende Bezahlung der Umkleidezeiten in der Pflege durchgesetzt. Die horrende Zahl von Überstunden in unseren Kliniken, gerade im ärztlichen Bereich, wird einer unserer Themenschwerpunkte sein. Hier nimmt der Arbeitgeber ungefragt einen zinslosen Kredit bei Mitarbeitern.“

    Uwe Forner – Bergmannsheil und Kinderklinik Buer – Liste 1

    Gelsenkirchen. „Ärzte nur für Ärzte? Pfleger nur für Pfleger? Wir denken nein! Wir sehen die Probleme, wir packen sie an!“ Unter diesem Motto tritt der Facharzt für Urologie, Uwe Forner, Vorsitzender des MB-Bezirks Gelsenkirchen, als Spitzenkandidat auf der Liste 1 am Bergmansheil und Kinderklinik Buer an. Die Betriebsratswahl findet am 22. März statt.

    „Betriebsratsarbeit sollte Teamarbeit aller Betriebsräte für alle Mitarbeiter sein. Gewählt werden sollten die Persönlichkeiten, welchen man zutraut, sich für die Probleme der Mitarbeiter erfolgreich einzusetzen. Dazu ist Empathie, Sachkenntnis und die Bereitschaft, sich für die Mitarbeiter uneigennützig einzusetzen, ein klein wenig Zivilcourage und vor allem Standfestigkeit erforderlich.“

    „Wir werden uns im Betriebsrat für die Rechte und Interessen aller Mitarbeiter einsetzen, unabhängig welcher Beschäftigung sie nachgehen, welcher Gewerkschaft sie angehören oder eben auch nicht, unabhängig davon ob sie uns gewählt haben oder auch nicht.“

    Dr. med. univ. Feras El-Hamid – Kreiskrankenhaus Waldbröl

    Waldbröl. Eine klare Meinung: „Ärzte müssen natürlich im Betriebsrat vertreten sein, denn alle großen Berufsgruppen die sich im Mikrokosmos Krankenhaus bewegen, müssen im Betriebsrat repräsentiert und in ihren Interessen vertreten sein!“, betont der angehende Facharzt für Kardiologie Dr. med. univ. Feras El-Hamid, der für den Betriebsrat kandidiert.

    „Mit Stolz dürfen und sollten wir behaupten, dass wir mit den Kollegen der Pflege zusammen die eigentliche Kernarbeit erledigen, nämlich die Behandlung und Versorgung von erkrankten Menschen! Personalmangel, Bedarfsplanungen, unbezahlte Überstunden, flexible Teilzeitmodelle und Einhaltung der Tarifverträge sind Themen, die uns alle im Krankenhaus betreffen.“

    Es kann nur im Konsens der Arbeitnehmergruppen unterei­nan­der eine starke Position gegenüber dem Arbeitgeber geben! Da dürfen wir einfach nicht bei fehlen! Wir müssen uns aktiv an der Gestaltung unserer Arbeitsplätze beteiligen, schließlich verbringen wir oft 24 Stunden ohne Pause dort. Mehrmals pro Woche.“

    Jürgen Goetz – Klinikum Detmold – Liste 1

    Detmold. „Zukunft wird aus Mut gemacht!“ Unter diesem Slogan geht Dr. med. Jürgen Götz am Klinikum Detmold mit der Liste 1 „Marburger Bund und Unabhängige“ als Spitzenkandidat in die Betriebsratswahl 2018. Die Wahl findet vom 12. bis 15. März statt.

    „Wir sind aufrichtig anders. Ob Ärztin oder Arzt, Pflegekraft, Chefsekretärin, Administration, Personalreferentin oder Fahrdienst. Wir treten bei dieser Wahl alle gemeinsam an, weil wir im künftigen Betriebsrat auch nur gemeinsam gegenüber dem Arbeitgeber stark sind“, erklärt Dr. med. Jürgen Götz. „Wollen reicht nicht, jeder Wahlberechtigte muss auch tatsächlich an der Betriebsratswahl teilnehmen.“