• Beeindruckende Gründung der Medizinischen Fakultät OWL

    Dekanin Prof. Dr. Claudia Hornberg beleuchtet die bisherige Entwicklung | Dr. Hans-Ulrich Schröder skizzierte neuen Krankenhausplan
    10.September 2025
    Prof. Dr. med. Claudia Hornberg, die Dekanin der Medizinischen Fakultät OWL, beleuchtete in der Bezirksversammlung Bielefeld den beachtlichen Entstehungsweg der ostwestfälischen Fakultät: „Wir sind mit fünf Personen gestartet. Heute haben wir über 300 Mitarbeiter, davon 53 Professorinnen und Professoren.“ Das Klinikum Bielefeld, das Ev. Klinikum Bethel und das Klinikum Lippe bilden das Uniklinikum OWL. Vier Jahre nach der politischen Absichtserklärung zur Gründung erhielt die Fakultät 2021 die Genehmigung. In Kürze beginnt die vierte Kohorte in Bielefeld das Medizinstudium. Nach drei Jahren verdoppelt sich nun die Zahl der Studentinnen und Studenten.
    Die Bezirksvorsitzende Dr. med. Anne Bunte begrüße die beiden Referenten Prof. Dr. med. Claudia Hornberg und Dr. med. Hans-Ulrich Schröder.
    Die Bezirksvorsitzende Dr. med. Anne Bunte begrüße die beiden Referenten Prof. Dr. med. Claudia Hornberg und Dr. med. Hans-Ulrich Schröder.

    2021 begannen 60 Studentinnen und Studenten ihre Ausbildung. Ihre Zahl wird nun in Kürze in der 4. Kohorte auf 120 steigen und im Wintersemester 2026/27 mit 300 Studienplätzen im Jahr die maximale Kapazität erreichen. Der Modellstudiengang hat bereits 116 akademische Lehrpraxen im Bereich Allgemeinmedizin, Innere Medizin und Pädiatrie.

    Neben der Kooperation mit Kliniken und Praxen in Ostwestfalen gelten die Praxisorientierung ab dem 1. Semester, der Schwerpunkt ambulante Medizin, das interprofessionelle Lernen und die regionale Ausrichtung als besonderes Merkmal des Modellstudiengangs.

    Im Anschluss stand der neue Krankenhausplan NRW im Mittelpunkt der Bezirksversammlung. Über dieses Mammutprojekt informierte in der Bezirksversammlung Bielefeld Dr. med. Hans-Ulrich Schröder ebenfalls auf Einladung der Bezirksvorsitzenden Dr. med. Anne Bunte.

    Schon die nüchternen Zahlen beeindrucken. Die 319 Kliniken haben vom nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium zum Jahreswechsel ihr Leistungsportfolio und die Feststellungsbescheide erhalten. "Für 526 Klinikstandorte wurden insgesamt 6.200 Einzelentscheidungen zu den Leistungsgruppen getroffen", bilanzierte Dr. med. Hans-Ulrich Schröder.

    Zum 1. April musste die neue Planung umgesetzt werden. Für zehn Leistungsbereiche gilt eine Übergangsfrist bis zum Jahresende. Nur 1,5 Prozent der Entscheidungen wurden beklagt. Insgesamt 95 Klagen und 46 Eilanträge gegen die neue Planung wurden an den sechs Verwaltungsgerichten in NRW eingereicht. Nur wenige Kliniken hatten in erster Instanz Erfolg.

    So notwendig die Strukturreform gewesen ist, es drohen in der ärztlichen Weiterbildung gravierende Probleme. Wir fordern daher, dass bei Auswahlentscheidungen im Rahmen der Zuteilung von Leistungsgruppen Kliniken bevorzugt werden, die sich an regionalen, standort- und sektorübergreifenden Weiterbildungsverbünden beteiligen.

    Auch die rechtlichen Hürden bei der Arbeitnehmerüberlassung müssen abgebaut werden. Ferner ist eine bessere Finanzierung der Weiterbildung im ambulanten und stationären Bereich unverzichtbar.